Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mehr Autos trotz stagnierender Bevölkerung
Im Jahr 2020 wuchs die Zahl der Pkw in Augsburg um etwa 1000 Fahrzeuge. Das ist deutlich weniger als in den Vorjahren, gleichzeitig setzen in der Pandemie viele Bürger weiter auf dieses Verkehrsmittel
Im Corona-jahr 2020 ist die Zahl der zugelassenen Pkw in Augsburg weiter gestiegen, allerdings nur noch etwa halb so stark wie in den vergangenen Jahren. Zum 1. Januar 2021 waren 139.358 Pkw registriert, etwa 1000 mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus jetzt veröffentlichten Daten des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Seit 2011 stieg die Zahl der Autos in Augsburg um etwa 22.000, wobei auch die Einwohnerzahl wuchs. Die Pkw-dichte pro 1000 Einwohner stieg in den vergangenen zehn Jahren von 445 auf 470, allerdings mit Stagnation seit 2017. Die steigende Zahl an Autos macht sich seit Jahren durch mehr Staus und knapper werdende Parkplätze bemerkbar. Zuletzt überlegte die Stadt, die Zahl der Bewohnerparkzonen auszuweiten.
Die Zahlen zum Augsburger Autobestand stützen die These, dass in der Corona-pandemie das Auto bei insgesamt geringerem Verkehrsgeschehen seine Bedeutung behalten oder gar ausgebaut hat. Darauf lassen auch Daten des Navi-herstellers Tomtom zum Verkehrsaufkommen in Augsburg und eine Adac-umfrage schließen (wir berichteten). Der Zuwachs bei den Autos bei gleichzeitig seit Jahren erstmals stagnierender Bevölkerung kann als weiterer Hinweis in diese Richtung gewertet werden.
Prozentual gestiegen ist in den vergangenen Jahren die Zahl an Elektroautos, wobei sich deren Anteil immer noch auf einem niedrigen Niveau bewegt. Aktuell sind etwa 800 E-autos in Augsburg zugelassen (hinzukommen um die 3900 Pkw mit Hybridantrieb), 2018 waren es lediglich 145 E-autos und 1100 Pkw mit Hybridantrieb. Der Anteil an Dieselpkw sinkt weiter kontinuierlich und liegt inzwischen bei etwa 30 Prozent. Nach wie vor dominieren Benziner die Augsburger Pkw-flotte.
Eine etwa zehnprozentige Zunahme gab es im Corona-jahr bei den Wohnmobilen in Augsburg. Ihre Zahl stieg auf gut 2100. Das dürfte an den Straßenrändern für weniger Platz sorgen, weil die Wohnmobile den Großteil des Jahres nicht unterwegs sind, sondern irgendwo abgestellt werden müssen und nicht alle Eigentümer über einen eigenen Stellplatz verfügen.