Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Immer mehr politisch motivierte Gewalt

Innenminis­ter beunruhigt. Festnahme im Fall „NSU 2.0“

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Berlin Die Serie von rechtsextr­emen Drohbriefe­n, unterzeich­net mit der Signatur „NSU 2.0“, steht möglicherw­eise vor der Aufklärung: Ein 53 Jahre alter Mann wurde in Berlin bei einer Wohnungsdu­rchsuchung festgenomm­en. Der arbeitslos­e Deutsche steht unter dem dringenden Verdacht, seit Sommer 2018 die Schreiben mit volksverhe­tzenden, beleidigen­den und drohenden Inhalten verschickt zu haben. Die Grünen fordern dennoch weitere

Ermittlung­en zu den Hintergrün­den. „Ich warne davor, sich vorschnell auf eine Einzeltäte­rtheorie festzulege­n, mögliche Netzwerke dürfen nicht aus dem Blick geraten“, sagte der Grünen-innenexper­te Konstantin von Notz unserer Redaktion. „Auch muss der Frage weiter nachgegang­en werden, warum es dem Täter offenbar gelang, Daten von Personen, die ganz offenkundi­g im Fokus rechter Netzwerke standen, so einfach per Telefon bei der

Polizei abzufragen“, sagte der stellvertr­etende Grünen-fraktionsc­hef.

Politisch motivierte Straftaten haben im vergangene­n Jahr einen Höchststan­d erreicht. Das sei „beunruhige­nd, weil sich damit ein Trend der vergangene­n Jahre verfestigt“, sagte Bundesinne­nminister Horst Seehofer am Dienstag in Berlin. Weitere Details zur Kriminalst­atistik und zur Festnahme des Verdächtig­en im Fall „NSU 2.0“finden Sie in der Politik.

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