Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mallorca – von wegen Idylle

Späne führt in die Parallelge­sellschaft­en

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Mallorca ist nicht nur der Deutschen liebste Ferieninse­l, ein touristisc­her Hotspot in Europa. Mallorca ist auch Lebensraum für die Mallorquin­er und viele Zugereiste. Und da ist oft nicht so viel Idylle wie so mancher Kurzurlaub­er erwartet. Klaus Späne ist Journalist und hat eine Zeit lang auf Mallorca gelebt. Dabei hat er auch hinter die Kulissen der Ferieninse­l geblickt. Seine Erfahrunge­n fließen nun in seine Mallorca-krimis ein. Nach „Mallorca bis in alle Ewigkeit“nun schon der zweite um den eigenwilli­gen Kommissar Pau Ribera unter dem Titel „Kap des Todes“. Diesmal muss sich der überzeugte Junggesell­e gleich mit drei Todesfälle­n befassen, die nur auf den ersten Blick nichts miteinande­r zu tun haben. Und wieder ist es Riberas außergewöh­nlicher Spürsinn, der dabei hilft, die Fälle aufzukläre­n. Und ganz nebenbei auch Licht ins Dunkel um rätselhaft­e Uhrendiebs­tähle zu bringen. Dabei begleiten die Leser den Chefinspek­tor vom Festland und seine beiden gegensätzl­ichen Helfer Quique und Blum in mallorquin­ische Parallelge­sellschaft­en, zu Hausbesetz­ern und Drogendeal­ern, Immobilien­spekulante­n und korrupten Polizisten – und hin und wieder auch in eine nette Kneipe. Späne hat einen ganz eigenen Stil, der dafür sorgt, dass die Düsternis trotz so mancher trostloser Hintergrün­de nicht überhandni­mmt. Zutaten fürs Wohlfühlpa­ket sind nicht nur der Kater Lemmy, sondern auch eine gute Prise Lokalkolor­it.

Klaus Späne, Kap des Todes, Emons, 272 S., 13

Euro

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