Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Epidauros ist die Stadt des Theaters
Schülerinnen und Schüler aus der zwölften Klasse am Carl-vonlinde-gymnasium Kempten wollten eigentlich eine Kursfahrt nach Griechenland machen und dort bedeutende Stätten ansehen. Da das durch die Corona-pandemie nicht möglich ist, haben sie nun die Orte digital besucht und Spannendes herausgefunden. Was genau, erfährst du nun samstags in der kleinen Serie „Griechenlandreise“:
Epidauros ist eine Stadt auf der Halbinsel Peloponnes in Griechenland. Forscher haben herausgefunden, dass schon im dritten Jahrtausend vor Christi Geburt in dem Gebiet um diese Stadt Menschen gelebt haben. Epidauros war der erste Ort, an dem der Heilgott Asklepios und dessen Vater Apollon verehrt wurden. Als die Stadt reich wurde, konnten die Bewohner Epidauros immer weiter ausbauen. So entstand eine große und prachtvolle Kultstätte mit einem Tempel, einem Stadion und einem Theater. Auch heute noch können Besucherinnen und Besucher die Reste der damaligen Gebäude besichtigen.
Die Aufführungen dauerten ziemlich lange
Vor allem das Theater von Epidauros ist weltberühmt. Das Theaterspiel entstand einst im antiken Griechenland. Im Gegensatz zu Theaterstücken oder Filmen von heute gab es anfangs nur einen Mann als Schauspieler auf der Bühne, der ein ganzes Stück zur Aufführung brachte. Das dauerte damals oft sehr lang und deswegen war es im antiken Griechenland normal, sich während eines Stücks laut zu unterhalten und zu essen oder zu trinken. Die Zuschauer konnten die Schauspieler überall im Theater gut verstehen, obwohl es ja noch kein Mikrofon gab. Das liegt daran, dass das Theater mit seinen Sitzreihen so aufgebaut war, dass man sogar in den obersten Reihen hören konnte, wenn man auf der Bühne flüsterte. Beeindruckend, oder?