Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bonus für Klimaschut­z im Ausland

CSU will Hilfen für Entwicklun­gsländer anrechnen lassen

- VON BERNHARD JUNGINGER UND MICHAEL POHL

Berlin Die CSU will den internatio­nalen Klimaschut­z fördern und künftig Hilfen der Bundesrepu­blik für Entwicklun­gsländer in der deutschen Klimabilan­z gutschreib­en lassen. „Künftig müssen internatio­nale Erfolge beim Klimaschut­z auch in nationalen Klimabilan­zen berücksich­tigt werden“, heißt es in einem unserer Redaktion vorliegend­en Beschlusse­ntwurf der Csu-landesgrup­pe für die am Mittwoch beginnende Sommerklau­sur im Kloster Seeon. „Jede eingespart­e Tonne CO2 zählt – egal, wo sie eingespart wird“, so der Entwurf.

„Klimaschut­z ist eine der Megaheraus­forderunge­n unserer Zeit, die wir nur internatio­nal gemeinsam meistern können“, sagte Csu-landesgrup­penchef Alexander Dobrindt unserer Redaktion. „Wir wollen deshalb dem weltweiten Klimaschut­z neuen Schub geben und Industriel­änder stärker als bisher auch zu Klimaschut­zmaßnahmen in Entwicklun­gsländern motivieren“, begründete er die Initiative der Csu-bundestags­abgeordnet­en.

„Wir schaffen so Anreize für einen noch internatio­naleren Ansatz beim Klimaschut­z“, erklärte Dobrindt. „Doppelanre­chnungen darf es dabei nicht geben“, stellte der Csupolitik­er klar. Das heißt, entspreche­nde Co2-einsparung­en könnten entweder dem internatio­nalen Förderland oder dem Staat vor Ort in der Klimabilan­z gutgeschri­eben werden. Im Inland spricht sich die CSU weiterhin für einen „schnellen Kohleausst­ieg“aus und will an „konkreten Anreizen für den Umstieg auf emissionsf­reie Mobilität“festhalten und ressourcen­schonendes Wirtschaft­en fördern.

Die steuerlich­e Förderung der energetisc­hen Gebäudesan­ierung von selbst genutztem Wohneigent­um will die CSU auch auf vermietete Immobilien und auf Gewerbeimm­obilien ausdehnen.

Das Motto der zweitägige­n Klausur der Csu-bundestags­abgeordnet­en lautet: „Eine neue Zeit. Eine neue Balance.“Damit will die Landesgrup­pe einen Aufbruch für die Zeit nach der Pandemie einläuten: „Wir stehen vor einer neuen Zeit. 2021 wird das Jahr, in dem wir Corona hinter uns lassen wollen und nach einer harten Zeit des Verzichts Freiheiten zurückgewi­nnen“, heißt es in dem Klausurpap­ier. „Politisch endet mit der Amtszeit von Angela Merkel eine Ära. Wirtschaft­lich verändern Klimaschut­z, Digitalisi­erung und Globalisie­rung grundlegen­d die Voraussetz­ungen für Wachstum, Wertschöpf­ung, Wirtschaft­skraft.“

Die CSU wolle diese neue Zeit mit einer neuen Balance zwischen Wirtschaft und Klima und anderen gesellscha­ftlichen Herausford­erungen wie Familie und Beruf prägen und gestalten. „Andere Parteien wollen diese vermeintli­chen Gegensätze gegeneinan­der ausspielen, wir wollen sie verbinden“, verspreche­n die Csu-abgeordnet­en im Wahlkampf.

Ein Konflikt bahnt sich mit dem Klausurgas­t CDU-CHEF Armin Laschet an: Während der Kanzlerkan­didat am Wochenende Steuersenk­ungen eine Absage erteilte, beharrt die CSU auf einer ganzen Reihe von Entlastung­en für die Bürger.

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Foto: dpa Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt will Gutschrift­en für Klimaschut­z.

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