Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leon erfüllt sich seinen größten Traum

In Costa Rica lernte er das Surfen, bei den Olympische­n Sommerspie­len tritt er nun für Deutschlan­d an. Hier erzählt Leon Glatzer, was ihm am Surfen am besten gefällt

- VON JULIANE STADELMANN

„Ich bin im Kopf noch im Flugzeug“, sagt Leon Glatzer. Kein Wunder: Der braun gebrannte Surfer mit deutschen Eltern ist gerade um die halbe Welt geflogen. Vor kurzem hat er sich für die Olympische­n Sommerspie­le qualifizie­rt. Die Wettbewerb­e starten am 23. Juli in Japans Hauptstadt Tokio. Leon Glatzer wuchs unter anderem in Costa Rica auf. Das Land liegt in Mittelamer­ika und hat super Wellen zu bieten. So konnte Leon Glatzer schon als Kind viel üben. Im Interview erzählte er, wie er zum Surfen kam.

Wie fühlt es sich an, bei den Olympische­n Spielen dabei zu sein?

Leon Glatzer: Ich bin richtig, richtig glücklich. Der Tag, an dem ich mich qualifizie­rt habe, war der beste meines Lebens.

Wann und warum haben Sie mit dem Surfen angefangen?

Leon Glatzer: Ich surfe, seit ich vier Jahre alt bin. Nicht alleine, dafür war ich zu klein. Aber mit meiner Mama, sie hat mich auf dem Brett mitgenomme­n. Der Traum meiner Mama war es immer, an einem Strand zu leben, in einem kleinen Dorf, mit einer kleinen Welle. Damit sie surfen kann und damit sie mir das Surfen zeigen kann. Sie hat mir immer gesagt: Du musst deine Träume verfolgen. Mit 14, 15 Jahren hatte ich dann schon meinen ersten Vertrag.

Was mögen Sie am Surfen am meisten?

Leon Glatzer: Ich glaube, am Meer zu sein. Nur ich allein mit die Welle. Dann springen sie aufs Brett und gleiten an der Welle entlang. Es darf aber immer nur ein Surfer gleichzeit­ig auf einer Welle surfen. Punktricht­er bewer‰ ten die Sportlerin­nen und Sportler. Weil es in Deutschlan­d nicht so oft gute, kräftige Wel‰ len zum Surfen gibt, trainieren viele Deutsche in anderen Län‰ dern. Wenn du das Wellenreit­en lernen möchtest, musst du aber nicht immer weit reisen. Surfschule­n gibt es zum Bei‰ spiel auch an der deutschen Nord‰ see‰küste. (dpa) mir. Da höre ich keine Autos, gar nichts, keine Menschen. Nur ich mit der Natur und das Adrenalin. Ich liebe das Adrenalin am Surfen, also die Aufregung.

Sie sind in Costa Rica aufgewachs­en, wie war das?

Leon Glatzer: Ich glaube, das war richtig gut für mich. Das Wetter ist immer warm, es gibt gutes Essen, es gibt richtig gute Früchte und die Leute sind richtig, richtig nett da. Und da gibt es eine der besten Wellen auf der Welt: der Ort heißt Pavones. Dort habe ich gelernt zu surfen, dort lebe ich.

Aber warum surfen Sie dann für Deutschlan­d?

Leon Glatzer: Meine ganze Familie ist aus Deutschlan­d, die sind aus Kassel. Als ich 14 Jahre alt war, bin ich gesurft, und mein deutscher Agent hat mich entdeckt und gesagt: Hey, surf doch für Deutschlan­d. Das war auch der Traum meiner Mama. Und ich wollte das auch. Meine Familie aus Deutschlan­d war immer für mich da.

Wovon träumen Sie bei Olympia?

Leon Glatzer: An den Olympische­n Spielen teilzunehm­en, das war mein größter Traum. Aber nach ein paar Tagen habe ich gedacht: Nein, jetzt will ich mehr. Es ist wie eine Sucht! Jetzt will ich eine Medaille und es sogar zu den nächsten Olympische­n Spielen schaffen. (dpa)

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Fotos: Andrew Christie/deutscher Wellenreit‰verband, dpa/ Juliane Stadelmann, dpa Hier siehst du Leon Glatzer in Aktion. Er gehört zu den besten Surfern der Welt und tritt nun für Deutschlan­d bei den Olympische­n Spielen an.
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Leon Glatzer

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