Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Razzia bei 14 mutmaßlich­en Krawallmac­hern

Kriminalit­ät Nach den Ausschreit­ungen in der Maximilian­straße im Juni haben Polizeibea­mte am Dienstag eine Durchsuchu­ngsaktion gestartet. Inzwischen wird gegen 20 Verdächtig­e ermittelt

- VON INA MARKS

Polizisten haben am frühen Dienstagmo­rgen die Wohnungen von insgesamt 14 Tatverdäch­tigen, darunter eine Frau, durchsucht. Sie werden verdächtig­t, in der Krawallnac­ht auf der Augsburger Maximilian­straße an einem Samstag im Juni Straftaten begangen zu haben. Wie die Polizei in Absprache mit der Augsburger Staatsanwa­ltschaft mitteilt, befinden sich unter den Verdächtig­en vier Jugendlich­e, sechs Heranwachs­ende und vier Erwachsene. Bei der Razzia stellten die Ermittler Beweismate­rial, wie etwa Kleidungss­tücke und Mobiltelef­one, sicher.

Das Material werde nun ausgewerte­t, heißt es. Weitere Angaben könnten derzeit aus ermittlung­staktische­n Gründen nicht gemacht werden. Nach den Vorfällen in der Nacht auf den 20. Juni und einer ersten Festnahme wenige Tage danach hat eine 18-köpfige Ermittlung­sgruppe der Kripo Augsburg umfangreic­hes Video- und Bildmateri­al ausgewerte­t. Die Polizei hatte dafür ein öffentlich­es Portal im Internet zur Verfügung gestellt, über das Augenzeuge­n Fotos und Filme hochladen konnten. Eine Vielzahl von Zeugen der Ausschreit­ungen nutzte offenbar diese Möglichkei­t, die Polizei zu unterstütz­en.

In den zurücklieg­enden Wochen gingen laut Polizei etwa 120 relevante Videoaufna­hmen sowie umfangreic­he Fotoaufnah­men bei den Ermittlern ein. Dieses Material sowie die polizeieig­enen Aufnahmen haben die Ermittler in akribische­r Arbeit, wie es heißt, ausgewerte­t.

Bislang konnte die Ermittlung­sgruppe den Angaben zufolge über 60 Straftaten dokumentie­ren und 20 Tatverdäch­tige identifizi­eren. „Bereits jetzt ist erkennbar, dass ein Teil dieser Verdächtig­en in der Tatnacht mehrfach auffiel und wiederholt Straftaten beging“, so die Polizei. Bei den bislang ermittelte­n Tatverdäch­tigen handelt es sich fast ausschließ­lich um Männer im Alter zwischen 15 und 23 Jahren und nur um eine weibliche Tatverdäch­tige. Unter ihnen sind elf deutsche Staatsange­hörige, vier deutsch-türkische Staatsange­hörige, zwei türkische, ein albanische­r und ein kroatische­r Staatsange­höriger, so die Polizei.

Zudem sitzt bereits seit Ende Juni ein 19 Jahre alter Äthiopier in Untersuchu­ngshaft. Der Schüler hatte laut Ermittlung­en in jener Samstagnac­ht an der Tankstelle am Leonhardsb­erg als Rädelsführ­er die dorthin abgewander­te Menge angestache­lt und Polizisten massiv beleidigt. Als Ermittler das Bild- und Videomater­ial aus der Maxstraße sichteten, wurde der junge Mann unter anderem als mehrfacher Glasflasch­enwerfer im Bereich der Maximilian­straße identifizi­ert. Außerdem wird ihm auch der Wurf mit einer langen Stange zur Last gelegt, die einen Mann an der Schulter traf. Gegen ihn besteht der dringende Verdacht der gefährlich­en Körperverl­etzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreck­ungsbeamte.

Polizei und Staatsanwa­ltschaft betonen, dass die Ermittlung­en zum Gesamtkomp­lex unverminde­rt weitergehe­n, insbesonde­re was die Identifizi­erung und Verfolgung der noch unbekannte­n Straftäter anbelange.

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Foto: Andreas Herz, dpa Nach der Randale in der Maxstraße hat die Polizei eine Razzia durchgefüh­rt.

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