Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Drei Fragen an … Stefan Schimpfle, Digitales Zentrum Schwaben
Was macht für dich die Augsburger Startup-landschaft aus?
STEFAN SCHIMPFLE: Sie bietet ideale Rahmenbedingungen mitten im süddeutschen Ballungsraum: eine urbane Atmosphäre, kurze Wege, vielfältige Förder- und Unterstützungsangebote, eine innovative mittelständische Unternehmenslandschaft, funktionierende Netzwerke sowie die Hochschule und die Universität Augsburg. Außerdem gibt es viele Anknüpfungspunkte zum Mittelstand und zur Industrie. Unsere Start-up-szene ist dynamisch, innovativ und familiär.
Die Gründerzentren und -events in Augsburg sind sehr digital- und technikorientiert. Macht es das anderen schwer?
Viele Angebote, wie zum Beispiel „Augsburg gründet!“, sind branchenunabhängig und keineswegs ausschließlich auf Technologiefelder ausgerichtet. Grundsätzlich stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen. Letztendlich richtet sich ein Start-up immer nach den Bedürfnissen auf dem Markt. Durch den starken Mittelstand in der Region stehen besonders B2borientierte Geschäftsmodelle im Vordergrund. Erfolgsstorys wie „Little Lunch“zeigen aber, dass das auch im B2c-bereich funktioniert.
Was können etablierte Unternehmen aus der Region von Start-ups lernen?
Noch vor einigen Jahren wurden Startups oftmals kritisch hinterfragt, zu Beginn nicht ernst genommen und der Marktzugang gestaltete sich schwierig. Durch die Digitalisierung hat man inzwischen erkannt, dass es wichtig ist, eine Kultur der Agilität und der Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen zu etablieren. Für den Mittelstand und die Industrie bedeuten innovative Gründer:innen den Blick in die Zukunft, sie sind Quellen der Innovation. Immer mehr Betriebe richten sich deshalb auf die Zusammenarbeit mit Start-ups ein. Oftmals eine Win-win-situation – Gründer:innen erhalten etwa Referenzprojekte und weltweite Marktzugänge. Etablierte Unternehmen profitieren von der Agilität, Schnelligkeit und Flexibilität der Start-ups.