Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Drei Fragen an … Sylvia Schaab, Forum Plastikfreies Augsburg
Im März 2021 hat sich der bundesweite Dachverband „Zero Waste Germany e.v.“gegründet. Das Forum Plastikfreies Augsburg ist eines der Gründungsmitglieder. „Zero Waste“– bedeutet das, gar keinen Müll mehr zu machen? Geht das?
SYLVIA SCHAAB: Mit „Waste“ist in diesem Fall „Verschwendung“gemeint. Es geht also darum, keine Wertstoffe zu verschwenden. Dahinter steckt der Gedanke der Kreislaufwirtschaft: Zuallererst gilt es, Müll zu vermeiden. Wenn er entsteht, sollte er nach Möglichkeit anderweitig verwendet und schließlich recycelt werden. Also, keine Angst: „Zero Waste“heißt nicht, dass ich nichts mehr kaufen und nichts mehr wegschmeißen darf.
Was entgegnen Sie Leuten, die sagen, „Zero Waste“sei nur ein „neumodischer Ökotrend“?
Ich denke, als Trend, der bald wieder von der Bildfläche verschwindet, kann man die Entwicklung nicht abtun, ganz im Gegenteil. Ich habe in den letzten sechs Jahren erlebt, wie viel sich verändert hat. Früher haben mir Leute gesagt: „Wenn ich Plastikbecher sehe, muss ich immer an dich denken!“Es gab schlicht so wenige Menschen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Heute ist vieles anders und das Umweltbewusstsein wird immer größer. Es wird in Kreisläufen gedacht, weil es auch gar nicht mehr anders möglich ist.
Welche Tipps haben Sie für „Zero Waste“anfänger?
Das Wichtigste ist, vorbereitet zu sein. Habe ich eine Tasche dabei, um Einkäufe zu transportieren? Ist der Becher dabei? Wenn ich vorbereitet bin, komme ich nicht in die Verlegenheit, etwas wegschmeißen zu müssen. Viel Müll einsparen kann ich auch, wenn ich Leitungswasser trinke, anstatt Wasserflaschen im Supermarkt zu kaufen. Beim Einkaufen kann ich außerdem darauf achten, zu Lebensmitteln in Pfandgefäßen zu greifen. ■