Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Braun bleibt in Uhaft
OLG München hat entschieden
München Der frühere Wirecardvorstandschef Markus Braun muss auch nach einem Jahr hinter Gittern in Untersuchungshaft bleiben. Der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts München ordnete am Freitag die Fortdauer der U-haft an, wie das Gericht mitteilte. Auf freien Fuß hingegen kommt ein weiterer Wirecard-manager aus der Finanzabteilung des Konzerns.
Das damalige Dax-unternehmen war im Sommer 2020 nach Aufdeckung mutmaßlicher Milliardenbetrügereien zusammengebrochen. Die Insolvenz gehört zu den größten Wirtschaftsskandalen der letzten Jahrzehnte.
Der Entscheidung des OLG vorausgegangen war wochenlanges Tauziehen zwischen Staatsanwaltschaft und den Verteidigern Brauns. Die Ermittler werfen Braun und anderen Wirecard-führungskräften gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Sie sollen Banken und Investoren mithilfe manipulierter Bilanzen um drei Milliarden Euro geprellt haben. Haftprüfungen finden im Turnus von drei Monaten statt.