Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Impfung schützt vor Malaria

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Eine kleine Impfstudie weckt Hoffnungen auf einen zuverlässi­gen Malaria-schutz. In der Us-studie schützte eine dreimal verabreich­te Impfung die Teilnehmer mindestens drei Monate lang zuverlässi­g vor verschiede­nen Stämmen des Erregers. Allerdings handele es sich bei dem Vorgehen noch um einen experiment­ellen Ansatz, der im größeren Maßstab kaum umsetzbar sei, betont Peter Kremsner von der Universitä­t Tübingen. Der Tropenmedi­ziner war nicht an der Studie beteiligt, arbeitet jedoch seit Jahren mit dem Us-biotech-unternehme­n Sanaria zusammen, das den Impfstoff für die aktuelle Studie lieferte. Er glaubt, dass ein marktfähig­es Malaria-vakzin unter günstigste­n Umständen schon in drei Jahren auf den Markt kommen könnte.

Malaria zählt weltweit zu den gefährlich­sten Infektions­krankheite­n: Im Jahr 2019 registrier­te die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) 229 Millionen Erkrankung­en und mehr als 400000 Todesopfer. Seit Jahrzehnte­n suchen Fachleute nach einem Impfstoff – bislang ist jedoch kein Präparat zugelassen. Das liegt auch an der regionalen Vielfalt des Erregers Plasmodium falciparum und dessen komplexem Lebenszykl­us: Die Parasiten nisten sich zuerst in der Leber ein. Symptome treten auf, wenn sie ins Blut gelangen und rote Blutkörper­chen befallen.

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