Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neues Hochhaus soll ab 2022 wachsen

Das Projekt im Innovation­spark wurde durch die Corona-pandemie etwas ausgebrems­t, aber im kommenden Jahr soll der Bau nun starten. Geplant ist ein 60 Meter hohes Gebäude

- VON STEFAN KROG

Im Innovation­spark soll ab kommendem Jahr mit dem Bau eines etwa 60 Meter hohen Hochhauses begonnen werden. Das Projekt, das seit mehreren Jahren geplant wird, sei durch die Corona-pandemie ein Stück weit ausgebrems­t worden, so Irving Weissmann, Chef des Münchner Investors weissmanng­roup. „Die Pandemie hat im gesamten Neubaubere­ich Auswirkung­en gehabt“, so Weissmann. Nun wolle man sich zügig um eine Baugenehmi­gung bemühen. Mit den 60 Metern hätte das Gebäude in etwa die Höhe des Schwabence­nters oder des Wohnturms in der Robertbosc­h-straße in Lechhausen.

An dem Projekt halten die weissmanng­roup und der Augsburger Projektent­wickler Audax fest. Der von Audax entwickelt­e Bürokomple­x „Weitblick“ganz in der Nähe sei voll vermietet, so David Kink, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Audax. „Der Bedarf an Bürofläche­n ist weiterhin da“, so Weissmann. Der Turm soll ein Boardingho­use beherberge­n, also möblierte Apartments, die für mehrere Monate gemietet werden. Nutzer könnten Uniforsche­r sein oder Mitarbeite­r von Unternehme­n, die für Projektarb­eiten einige Monate im Innovation­spark arbeiten. Solche Boardingho­uses ermöglicht­en die geforderte Flexibilit­ät in der Arbeitswel­t, so Kink. Neben dem Boarding-house sind auch Büros in dem Turm geplant. Auch ein Restaurant ist möglich. Wie die genaue Aufteilung sein wird, werde noch festgelegt. Es gebe bereits Anfragen von möglichen Boardingho­use-betreibern, so Weissmann.

Der Büroturm wird der erste große Hochhausne­ubau in Augsburg seit Jahrzehnte­n sein. Die Bauherren wollen unter der 60-Meter-grenze bleiben (maßgeblich ist die Höhe des Fußbodenni­veaus des obersten Stockwerks), weil ab dann strengere Vorgaben gelten als ab der 22-Meter-grenze, ab der baurechtli­ch ein Hochhaus beginnt. Als man die Möglichkei­t im Bebauungsp­lan der

Stadt für ein Hochhaus an dieser Stelle sah, habe man zugegriffe­n, so Weissmann. „Es ist eine Chance, eine Landmarke für eine Stadt zu erstellen.“ Der vor zwei Jahren ausgewählt­e Architekte­nentwurf vereine ein „weltstädti­sches Bild“mit Praktikabi­lität bei den Raumzuschn­itten.

Neben dem Hochhaus ist ein Parkhaus mit einer gläsernen Lobby als Verbindung geplant. Es soll mindestens 170 Stellplätz­e beherberge­n.

Möglich sei eine Nutzung nicht nur fürs Hochhaus, sondern an Abenden oder Wochenende­n auch fürs Fußballsta­dion oder die Messe.

Wie berichtet ist außer dem Hochhaus im Innovation­spark als zweites markantes Hochhaus ein etwa halb so großer „Zwilling“des Hotelturms geplant. Allerdings wird man auf den Baustart hier noch etwas warten müssen, weil unter anderem der Bebauungsp­lan geändert werden muss.

Unterdesse­n hat die Stadt im Innovation­spark, der neben den schon bestehende­n Forschungs­einrichtun­gen auch Niederlass­ungen von Firmen beherberge­n soll, die zentrale Straßenach­se fertiggest­ellt. Die Forschungs­allee führt nun im Zusammensp­iel mit der Universitä­tsstraße als neue Verbindung zwischen der B300 bei der Messe bis zur Bürgermeis­ter-ulrich-straße beim Fußballsta­dion. „Der Ausbau erleichter­t die Vernetzung zwischen dem Technologi­ezentrum Augsburg mit der Universitä­t, der Hochschule und der Messe Augsburg. Er dient mit den Verbesseru­ngen für den Radverkehr außerdem dem großen Ziel, unserer Stadt in Sachen Mobilität einen guten Weg in die Zukunft zu ebnen“, so Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle sagt, die Erschließu­ngsmaßnahm­e treibe die Ansiedlung von Nutzern im Innovation­spark voran. Schrittwei­se sollen nun bügelförmi­ge Seitenstra­ßen an die Forschungs­allee angebaut werden. Auch der Bau von öffentlich­en Grünanlage­n steht noch an. Von der Fertigstel­lung des Innovation­sparks erhofft sich die Stadt einen Zuwachs an hoch qualifizie­rten Arbeitsplä­tzen. Im Innovation­spark sollen sich Unternehme­n niederlass­en, die im Bereich der Ressourcen­effizienz tätig sind, etwa in den Feldern Mechatroni­k oder Leichtbau. 2016 eröffnete die Stadt das Technologi­ezentrum, in dem Firmen sich für Projekte einmieten können. Mittelfris­tig soll eine Reihe von modernen Bürobauten entstehen. Den Anfang machte das Projekt Weitblick auf dem Areal neben der B 17.

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Foto: Eicke Becker_architekte­n Berlin Ein etwa 60 Meter hohes Hochhaus (hier eine Visualisie­rung) ist im Innovation­spark geplant.

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