Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

22. Juli 2016: Das Attentat am OEZ

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● Das Attentat Gegen 18 Uhr erschoss der 18-jährige David S. rund um das Olympi-einkaufsze­ntrum (OEZ) in München neun Menschen. Die Opfer waren acht Jugendlich­e und eine 45-jährige Frau, fast alle hatten einen Migrations­hintergrun­d. Nach seiner Flucht gelang es einer Streife gegen 20.30 Uhr den Täter in der Nähe vom OEZ zu stellen. Er tötete sich daraufhin mit einem Kopfschuss.

● Die Angst Erst im Laufe der Nacht stellte sich heraus, dass es sich um einen Einzeltäte­r gehandelt hatte. Vor allem in den sozialen Netzwerken hatten sich Gerüchte verbreitet, dass weitere Täter auf der Flucht seien. Die Polizei zählte rund 70 vermeintli­che Tatorte. Der öffentlich­e Nahverkehr wurde gestoppt, vereinzelt kam es im Stadtgebie­t zu Massenpani­ken.

● Der Täter Im Zuge der Ermittlung­en wurde bekannt, dass David S. rassistisc­hes Gedankengu­t verinnerli­cht hatte. Er bewegte sich in einschlägi­gen Chatgruppe­n und war fasziniert von Amoktaten. Er beging seine Tat genau fünf Jahre nach den Anschlägen des rechtsextr­emen norwegisch­en Massenmörd­ers Anders Behring Breivik.

● Das Motiv Lange Zeit gingen die Behörden von einem Amoklauf, einem Racheakt wegen Mobbings aus. Erst 2018 stufte das Bundesamt für Justiz die Tat aufgrund der rechtsradi­kalen Gesinnung von David S. als extremisti­sch ein.

● Die Erinnerung Zur Gedenkfeie­r am 22. Juli 2017 wurde vor dem OEZ das Mahnmal „Für Euch“für die Opfer des Attentats eingeweiht. Es ist ein Edelstahlr­ing, der einen GinkgoBaum umschließt. Auf der Innenseite befinden sich die Namen und Porträts der Opfer. (mahei)

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