Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine schwierige Entscheidu­ng

- VON ANDREA WENZEL nist@augsburger allgemeine.de

Eltern müssen tagtäglich Entscheidu­ngen im Sinne ihrer Kinder treffen. Aber viele davon drehen sich um eher harmlose Dinge, wie die Frage, ob das zweite Eis wirklich sein muss. Ganz anders ist es, wenn es um die Gesundheit des eigenen Nachwuchse­s geht. Impfungen sind für viele grundsätzl­ich keine einfache Entscheidu­ng, die man mal nebenbei fällt. Genauso ist es jetzt auch in der Debatte um Corona.

Eltern wollen gesunde Kinder oder zumindest ausschließ­en, dass eine Erkrankung oder Impfung negative Folgen haben kann. Weil es keine klare Empfehlung gibt, verwundert es nicht, dass viele Mütter und Väter zunächst zögern. Wer hofft, Ärztinnen und Ärzte könnten einem am Ende die Entscheidu­ng abnehmen, irrt jedoch. Es bleibt auch nach einer Beratung der eigene, ganz individuel­le Entschluss.

Nur abzuwarten, dass andere sich impfen lassen, um auch selbst besser geschützt zu sein - Stichwort Herdenimmu­nität - ist nicht solidarisc­h. Schon gar nicht jenen jungen Menschen gegenüber, für die es aktuell keinen zugelassen­en Impfstoff gibt und die jetzt schon teils massiv unter den Folgen der Lockdowns leiden – auch weil sie sich bislang einschränk­en mussten, um andere zu schützen. Wer als Erwachsene­r keinen triftigen Grund hat, eine Impfung abzulehnen, sollte sich noch einmal überlegen, ob er nicht doch eines der vielen Angebote wahrnehmen will.

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