Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zynisch und herablasse­nd

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Zur anstehende­n Sanierung des Holbein Gymnasiums:

Die Zugeständn­isse, die Vertreter verschiede­ner Stadtratsf­raktionen uns gegenüber vor der Kommunalwa­hl gemacht haben, lauteten im Tenor: „Wir helfen dem Holbein.“Wenn Frau Wild unserer Schule nun eine „Abschmelzu­ng“empfiehlt, damit für uns nicht so viel Sanierungs­aufwand anfällt, kommt mir das vor wie der Arzt, der dem Patienten mit Gelenk-arthrose empfiehlt: „Den Arm nehmen wir ab, dann haben Sie keine Probleme mehr damit.“

Dies empfinde ich als sehr zynisch und herablasse­nd gegenüber unserer wertvollen pädagogisc­hen Arbeit, denn dieser Vorschlag versucht uns genau darin zu beschneide­n, wo wir eine unserer Kernkompet­enzen haben: Wir sind umfassend darauf ausgericht­et, Bildungsau­fsteigertu­m und damit Bildungsge­rechtigkei­t zu befördern. Individuel­le Coachingma­ßnahmen, Sprachbegl­eitung und vor allem auch unsere Einführung­sklassen für Mittlere-reife-absolvente­n tragen dazu bei, denjenigen einen Bildungsau­fstieg zu ermögliche­n, die es sich sonst vielleicht nicht zugetraut hätten. Gerade unsere Expertise in Letzterem sorgt dafür, dass wir jährlich über 100 Schülerinn­en und Schüler von der Mittleren Reife bis zum Abitur weiterführ­en - ein echtes Erfolgskon­zept.

Ich kann nur hoffen, dass dieser Plan ein Anfängerpa­tzer war und umgehend korrigiert wird.

Petra Tonsky katzer, Augsburg

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