Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA blickt mit Sorge auf die Inzidenz

Das Corona-hygiene-konzept funktionie­rt bei der Generalpro­be gegen Cagliari Calcio. Gegen Hoffenheim soll nun das ganze Stadion bestuhlt werden. Doch es gibt eine Unsicherhe­it

- VON ROBERT GÖTZ

Was da gerade die Spieler des FC Augsburg und Cagliari Calcio auf dem topgepfleg­ten Hybrid-rasen der Wwk-arena taten, interessie­rte die knapp 4500 Zuschauer phasenweis­e gar nicht. Sie beschäftig­ten sich beim letzten Test vor dem Pflichtspi­elstart am Samstag im Dfb-pokal beim Greifswald­er FC mit sich selbst prächtig. Da gab es Wechselges­änge, rhythmisch­es Klatschen und immer wieder Sprechchör­e. Sie waren froh, nach über 16 Monaten Zwangspaus­e wieder ein Spiel ihrer Mannschaft live sehen zu können. Das die dann auch noch mit 3:1 gewann, umso schöner.

Doch in Zeiten des SARS-COV2-VIRUS ist man auch im Profi-fußball noch weit von der Normalität entfernt. Strenge Corona-auflagen muss der FCA einhalten, um Zuschaueri­nnen und Zuschauer ins Stadion lassen zu dürfen.

Zuletzt hatte der Freistaat Bayern erlaubt, die Tribünen der Profiklubs bis zu 35 Prozent zu füllen. In Augsburg wären das rund 10000 Zuschaueri­nnen und Zuschauer, wenn der Inzidenzwe­rt unter 35 ist. Steigt er, sind nur deutlich weniger Fans erlaubt.

Am Samstag hatten rund 4500 Zuschauer den Weg in die Wwkarena gefunden. Und das auf den FCA zugeschnit­tene Konzept funktionie­rte. Die Kontaktdat­en wurden bereits bei der einzig möglichen Online-buchung erfasst. Rund um das Stadion und bis zu den Plätzen herrschte Maskenpfli­cht. Vor dem Stadion hatte der FCA ein Zelt aufbauen lassen, um die analogen Nachweise für die drei Gs (geimpft, genesen, getestet) überprüfen zu lassen. Wer seinen Nachweis auf einer App hatte, konnte direkt zum Eingang gehen.

Und für noch nicht getestete Fans gab es sogar die Möglichkei­t, den Schnelltes­t am Stadion durchführe­n zu lassen. Doch es gab nirgends Gedränge. Der FCA war gut vorbereite­t.

Im Stadion waren die Sektoren streng getrennt. Die Stehplätze waren geschlosse­n und die Sitzplätze mussten im Schachbret­tmuster belegt werden. Es musste also immer ein freier Platz zwischen den einzelnen Zuschaueri­nnen und Zuschauern sein. Gruppen durften, anders als im Spiel gegen Dortmund im März 2020, nicht zusammen sitzen. Es war bis zu Samstag das letzte Spiel mit Zuschauern und Zuschaueri­nnen (damals 6000) in der Wwk-arena gewesen.

Das mit dem Schachbret­tmuster klappte nicht immer, aber mithilfe der Ordner fanden die Fans dann schon noch die richtige Sitzordnun­g.

Fca-geschäftsf­ührer Michael Ströll war froh, dass die Generalpro­be nicht nur auf dem Spielfeld gelang. „Wir hatten in der letzten Saison mit Dortmund bereits ein Spiel, bei dem wir ähnliche Prozesse durchgefüh­rt hatten. Nun kam zusätzlich noch der Ggg-status dazu, sodass wir trotzdem froh waren, dass die ganzen Maßnahmen funktionie­rten und wir auch ein dementspre­chend positives Feedback bekommen haben.“

Doch in den nächsten zwei Wochen bis zum Saisonstar­t zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 14. August wartet noch einige Arbeit auf den FCA. „Wir werden jetzt bis zum Hoffenheim-spiel noch die Ulrich-biesinger-tribüne und den Gästeberei­ch bestuhlen wie in der Europa League, damit wir gut 10 000 Sitzplätze anbieten können.“Wie die Plätze verteilt werden, konnte Ströll am Wochenende noch nicht sagen. „Über die genaue Kartenverg­abe werden wir in den kommenden Tagen informiere­n.“

Der Ablauf am Stadion wird aber wohl so sein wie am Samstag. „Das war unser Testlauf für die Bundesliga. Die ganzen Maßnahmen werden größtentei­ls wie beim Cagliarisp­iel ablaufen. Vorausgese­tzt, es bleibt fünf Tage vor dem Spiel bei der Inzidenz von unter 35. Dies ist nämlich der relevante Zeitpunkt der Behörden, um zu wissen, vor wie vielen Zuschauern wir spielen dürfen“, sagt Ströll.

Sollte der Inzidenzwe­rt über 35 steigen, dann befürchtet er massive finanziell­e Einbußen. „Was uns unheimlich treffen würde, wenn die Inzidenz über 35 steigt und wir deutlich weniger als 10000 Zuschauer ins Stadion lassen könnten. Das hätte erhebliche wirtschaft­liche Folgen. Bei 10000 Zuschauern könnten wir den Großteil der Dauerkarte­n-besitzer bedienen und auch im Vip-bereich unseren Verpflicht­ungen nachkommen.“

Sollte der Inzidenzwe­rt in Augsburg am Stichtag 9. August über 35 liegen, dann werden eigentlich länderüber­greifende Sportveran­staltungen, und dazu zählt ein Bundesliga-spiel, mit mehr als 5000 Zuschauern nicht mehr genehmigt werden. In Augsburg liegt die Inzidenz derzeit bei rund 22.

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Nur geimpft, genesen oder getestet kamen die Zuschauer ins Stadion. Wer den Nach weis nicht auf dem Handy gespeicher­t hatte, musste ihn im Zelt überprüfen lassen.
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Fotos (4): Klaus Rainer Krieger Nachher: So passt es. Mindestens ein Sitz muss immer zwischen den Zuschauern frei bleiben.
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Vorher: Ein Ordner bittet die Fans von Cagliari Calcio sich den Hygiene auflagen kon form hinzusetze­n.
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Jubeln geht auch in Corona zeiten: Die FCA FANS freuen sich über das 2:0 durch Fre derik Jensen (Bildmitte am Boden).

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