Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein herber Rückschlag für den Tourismus
Die Corona- Krise hat auch Folgen für den Tourismus. Der Einbruch bei Gästeankünften und Übernachtungen verursacht aber nicht nur bei Hotels, Pensionen oder den touristischen Einrichtungen ein Minus in der Kasse, es leiden weit mehr Beteiligte darunter. Der Taxifahrer, der keine Gäste mehr vom Bahnhof in die Unterkunft bringen kann, der Gastronom, dem die Gäste aus Übersee fehlen, der Nahverkehr, der weniger Tickets verkauft, und natürlich der Handel, dem neue Kundschaft fehlt. All jene, die die Tourismusbranche in Augsburg bislang als angenehmes Nebenprodukt gesehen haben, mussten in der Krise feststellen, dass er sich in den letzten Jahren auch in der Fuggerstadt zu einer Leitökonomie mit vielfältigen Auswirkungen entwickelt hat. Allein 16 Millionen Tagestouristen wurden vor Corona registriert, der Umsatz der Branche für Augsburg und die Region lag zuletzt bei einer Milliarde Euro.
Der Tourismus wird für die Revitalisierung der Städte eine zentrale Rolle spielen, argumentiert Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle im aktuellen Geschäftsbericht der Regio Augsburg Tourismus Gmbh. Deshalb muss es neben dem klassischen Tourismus auch gelingen, den Bereich Kongresse, Tagungen und Messen mit passenden Konzepten für eine durch Corona veränderte Zukunft wiederzubeleben. Auch im Hinblick auf die vielen neuen Hotels und Tagungsräume, die aktuell und bis Ende 2023 in Augsburg entstehen. Zur Übersicht: Gemessen an den Übernachtungszahlen ist Augsburg 2020 nach über 20 Jahren des Zuwachses nun leicht unter das Niveau von 1998 gerutscht. Ein deutlicher Rückschlag, den es aufzuholen gilt.