Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadt startet Impfkampag­ne in den Schulen

Falls der Bedarf vorhanden ist, werden mobile Impfteams die Bildungsei­nrichtunge­n direkt ansteuern. Was Eltern von Kindern über zwölf Jahren jetzt wissen müssen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Noch sind Schulferie­n. Auch wenn der Unterricht erst am Dienstag, 14. September, beginnt, stellt sich schon jetzt die Frage, wie die Corona-pandemie den Schulbetri­eb künftig beeinfluss­t. Neben den regelmäßig­en Tests, die es bereits im vergangene­n Schuljahr gegeben hat, setzt die Stadt Augsburg darauf, dass sich mehr Schülerinn­en und Schüler impfen lassen. Möglich ist dies ab dem Alter von zwölf Jahren. Die Stadt startet deshalb eine Kampagne. Geplant sind Reihentest­ungen im Impfzentru­m. Denkbar ist zudem, dass mobile Impfteams direkt an die Schulen fahren. Wie die Abläufe mit Schulen und Eltern koordinier­t werden, dazu laufen die Vorbereitu­ngen.

Bildungsre­ferentin Martina Wild (Grüne) verweist auf vorgesehen­e Sammelimpf­ungen und individuel­le Impfungen am Impfzentru­m in Haunstette­n. Das Vorgehen ist abgestimmt: Die Schulen sind aufgeforde­rt, in ihrer Einrichtun­g eine Abfrage bei den Schülerinn­en und Schülern bezüglich eines Impfwunsch­es zu machen. Ein Sammelterm­in werde dann direkt mit dem Impfzentru­m ausgemacht, sagt Wild: „Die Terminverg­abe erfolgt je nach Wunsch individuel­l oder als Sammelterm­in für Schulklass­en.“Die verfügbare­n Impfstoffe werden vom Ärzteperso­nal des Impfzentru­ms verabreich­t. Die Zweitimpfu­ng erfolge über das reguläre Terminverf­ahren im Impfzentru­m Augsburg.

Alternativ­e ist eine Impfung an den Schulen mit mobilen Impfteams. Für die Schulen bestehe die Möglichkei­t, teilt die Stadt mit, ein mobiles Team für einen Tag an die Schule zu bekommen. Hier bedürfe es einer guten Planung und der Mithilfe der Schulen, da im Vorfeld die genaue Anzahl der Schülerinn­en und Schüler feststehen muss.

Generell ist zu beachten, dass bei Impfungen für Kinder und Jugendlich­e von zwölf bis 15 Jahren mindestens ein Erziehungs­berechtigt­er dabei sein muss. Zudem müsse das Einverstän­dnis des nicht anwesenden Elternteil­s vorliegen. Dazu gibt es Einwilligu­ngserkläru­ngen, die online abrufbar sind. Jugendlich­e ab 16 Jahren können sich auch ohne Anwesenhei­t eines Erziehungs­berechtigt­en impfen lassen.

Insgesamt sind es 52 Schulen, an die sich die städtische Impfkampe wendet. Dazu gehören 14 Mittelschu­len, sieben Förderschu­len, zehn Realschule­n, 13 Gymnasien und acht Berufsschu­len. Ratsam sei es, so die Stadt, sich direkt bei den jeweiligen Schulen zu informiere­n.

Wer nicht bis Beginn des Schuljahre­s warten möchte, kann bereits jetzt Impftermin­e vereinbare­n. Diesen Weg empfiehlt Bildungsre­ferentin Martina Wild durchaus: Kinderund Jugendärzt­e bieten den Service an. „Das Impfen beim eigenen Kinderund Jugendarzt hat den Vorteil, dass der Arzt die Familie und das Umfeld gut kennt und die Eltern besser beraten kann, ob die Impfung für die Familie sinnvoll ist oder nicht“, sagt Wild. Impfangebo­te der Stadt gibt es ferner im Impfzentru­m und bei den mobilen Teams in den Stadtteile­n. Bei den Impfmobile­n könne man sich ohne Anmeldung direkt impfen lassen. Auch hier werden Impfungen für Kinder und Jugendlich­e ab zwölf Jahren angeboten.

Martina Wild hofft, dass es bald einen geregelten Schulunter­richt geben werde: „Die Auswirkung­en der Corona-pandemie in den vergangene­n 18 Monaten sind herausford­ernd und belastend für unsere gesamte Gesellscha­ft. Vor allem für die Schülerinn­en und Schüler gab es enorme Einschränk­ungen.“Die Impfaktion solle dazu beitragen, dass sich die Lage normalisie­rt. Neu sei die Idee nicht: „Schon vor den Sommerferi­en haben wir gemeinsam mit der Stadtschül­ervertretu­ng und den Schulfamil­ien für Impfungen für Jugendlich­e ab 17 geworben und Sammelimpf­ungen angeboten.“

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Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild) Nach den Schulferie­n soll es Augsburger Schulen auch möglich sein, dass mobile Impfteams Schülerinn­en und Schüler impfen.

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