Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stadt startet Impfkampagne in den Schulen
Falls der Bedarf vorhanden ist, werden mobile Impfteams die Bildungseinrichtungen direkt ansteuern. Was Eltern von Kindern über zwölf Jahren jetzt wissen müssen
Noch sind Schulferien. Auch wenn der Unterricht erst am Dienstag, 14. September, beginnt, stellt sich schon jetzt die Frage, wie die Corona-pandemie den Schulbetrieb künftig beeinflusst. Neben den regelmäßigen Tests, die es bereits im vergangenen Schuljahr gegeben hat, setzt die Stadt Augsburg darauf, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler impfen lassen. Möglich ist dies ab dem Alter von zwölf Jahren. Die Stadt startet deshalb eine Kampagne. Geplant sind Reihentestungen im Impfzentrum. Denkbar ist zudem, dass mobile Impfteams direkt an die Schulen fahren. Wie die Abläufe mit Schulen und Eltern koordiniert werden, dazu laufen die Vorbereitungen.
Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) verweist auf vorgesehene Sammelimpfungen und individuelle Impfungen am Impfzentrum in Haunstetten. Das Vorgehen ist abgestimmt: Die Schulen sind aufgefordert, in ihrer Einrichtung eine Abfrage bei den Schülerinnen und Schülern bezüglich eines Impfwunsches zu machen. Ein Sammeltermin werde dann direkt mit dem Impfzentrum ausgemacht, sagt Wild: „Die Terminvergabe erfolgt je nach Wunsch individuell oder als Sammeltermin für Schulklassen.“Die verfügbaren Impfstoffe werden vom Ärztepersonal des Impfzentrums verabreicht. Die Zweitimpfung erfolge über das reguläre Terminverfahren im Impfzentrum Augsburg.
Alternative ist eine Impfung an den Schulen mit mobilen Impfteams. Für die Schulen bestehe die Möglichkeit, teilt die Stadt mit, ein mobiles Team für einen Tag an die Schule zu bekommen. Hier bedürfe es einer guten Planung und der Mithilfe der Schulen, da im Vorfeld die genaue Anzahl der Schülerinnen und Schüler feststehen muss.
Generell ist zu beachten, dass bei Impfungen für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 15 Jahren mindestens ein Erziehungsberechtigter dabei sein muss. Zudem müsse das Einverständnis des nicht anwesenden Elternteils vorliegen. Dazu gibt es Einwilligungserklärungen, die online abrufbar sind. Jugendliche ab 16 Jahren können sich auch ohne Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten impfen lassen.
Insgesamt sind es 52 Schulen, an die sich die städtische Impfkampe wendet. Dazu gehören 14 Mittelschulen, sieben Förderschulen, zehn Realschulen, 13 Gymnasien und acht Berufsschulen. Ratsam sei es, so die Stadt, sich direkt bei den jeweiligen Schulen zu informieren.
Wer nicht bis Beginn des Schuljahres warten möchte, kann bereits jetzt Impftermine vereinbaren. Diesen Weg empfiehlt Bildungsreferentin Martina Wild durchaus: Kinderund Jugendärzte bieten den Service an. „Das Impfen beim eigenen Kinderund Jugendarzt hat den Vorteil, dass der Arzt die Familie und das Umfeld gut kennt und die Eltern besser beraten kann, ob die Impfung für die Familie sinnvoll ist oder nicht“, sagt Wild. Impfangebote der Stadt gibt es ferner im Impfzentrum und bei den mobilen Teams in den Stadtteilen. Bei den Impfmobilen könne man sich ohne Anmeldung direkt impfen lassen. Auch hier werden Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren angeboten.
Martina Wild hofft, dass es bald einen geregelten Schulunterricht geben werde: „Die Auswirkungen der Corona-pandemie in den vergangenen 18 Monaten sind herausfordernd und belastend für unsere gesamte Gesellschaft. Vor allem für die Schülerinnen und Schüler gab es enorme Einschränkungen.“Die Impfaktion solle dazu beitragen, dass sich die Lage normalisiert. Neu sei die Idee nicht: „Schon vor den Sommerferien haben wir gemeinsam mit der Stadtschülervertretung und den Schulfamilien für Impfungen für Jugendliche ab 17 geworben und Sammelimpfungen angeboten.“