Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zahlen auf hohem Niveau

Viel Freiheit trotz Risiken

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Zurück zur Normalität. Dieses Motto gilt in Großbritan­nien schon seit Juli dieses Jahres. Seit dem sogenannte­n Freedom Day fielen in Großbritan­nien nahezu alle Coronaschu­tzmaßnahme­n. Im August folgten dann auch Schottland, Wales und Nordirland. Clubs und Pubs wurden geöffnet, das Tragen einer Maske ist freiwillig und Treffen ohne Auflagen sind erlaubt. Beobachter fürchteten damals eine erneute Katastroph­e. Die Labouroppo­sition bezeichnet­e die Lockerunge­n als fahrlässig, viele Epidemiolo­gen hielten sie zumindest für verfrüht. Doch die ganz große Katastroph­e blieb zur Überraschu­ng vieler Experten aus. Im Gegenteil: Die Infektions­zahlen sanken bis Ende Juli sogar. Experten machten dafür das gute Wetter und die damals hohe Impfquote verantwort­lich.

Im Verlauf des Augusts stiegen die Zahlen dann jedoch wieder deutlich an – vor allem in Schottland, zur Zeit der Schulöffnu­ngen. Außerdem litt das Land unter der sogenannte­n Pingdemie. Damit gemeint ist der Umstand, dass viele Menschen durch die staatliche Corona-app wegen eines Risiko-kontaktes in

Quarantäne geschickt wurden. Die Folgen für die Wirtschaft waren immens: Restaurant­s und Pubs blieben geschlosse­n, Lebensmitt­elregale leer. Aktuell sinkt die Inzidenz in Großbritan­nien leicht, ist jedoch mit einem Wert von 345 weiterhin sehr hoch. Laut Angaben der Regierung starben alleine am vergangene­n Mittwoch 207 Menschen an den Folgen einer Corona-infektion.

Britische Wissenscha­ftler äußern sich besorgt. Der Epidemiolo­ge Tim Spector vom King’s College betonte gegenüber der BBC, wie wichtig es sei, sich zweimal impfen zu lassen. Bislang haben rund zwei Drittel der gesamten Bevölkerun­g zwei Spritzen erhalten.

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Foto: dpa Ende August fand erstmals wieder die Wachablösu­ng statt.

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