Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Eine Naturkatastrophe folgt auf die andere
Stürme und Brände in den USA fordern mehr und mehr Opfer. Jetzt reagiert Biden
Washington/new York Die Aufräumarbeiten nach den verheerenden Unwettern mit dutzenden Toten infolge von Hurrikan Ida gehen in mehreren Us-bundesstaaten weiter. Vielerorts stehen Häuser, Straßen und Bahnstrecken noch unter Wasser, wie Us-medien in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) berichteten. Hunderttausende Einwohner seien noch ohne Strom. Die Schäden gingen in die Milliarden.
Bei heftigen Regenfällen und Überflutungen kamen nach Angaben der Notdienste am Mittwoch und Donnerstag allein im Nordosten des Landes 46 Menschen ums Leben, darunter 23 in New Jersey, 16 in der Stadt New York und im Umland, fünf in Pennsylvania und je einer in Connecticut und Maryland. Zudem richteten nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes (NWS) mindestens acht Tornados schwere Schäden an, vor allem in New Jersey. 13 weitere Tote waren nach dem Eintreffen von Ida am Sonntag in den Staaten Louisiana und Mississippi gemeldet worden, sodass es mindestens 59 Todesopfer gibt.
Wie das Weiße Haus ankündigte, wird Präsident Joe Biden nach New Orleans in Louisiana reisen. Allein dort sind weiter rund 850 000 Haushalte und Firmen ohne Strom. Ida hatte als Hurrikan der Stärke vier (von fünf) zunächst im Süden der USA Verwüstung angerichtet. Dann schwächte sich der Sturm über Land ab und zog nach Nordosten weiter.
Innerhalb kürzester Zeit wurden bei dem Unwetter dort am Mittwochabend Straßen zu reißenden Flüssen, Menschen wurden in ihren Autos von den todbringenden Wassermassen eingeschlossen. „Es ist absolut herzzerreißend“, sagte die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul. Sie sprach bei CNN von „unerwarteten sintflutartigen Regenfällen“. Im New Yorker Central Park etwa gingen binnen einer Stunde 80 Millimeter Regen nieder – ein Rekord. „Wir sind in einer Ära, in der historische Regenfälle die Normalität werden“, sagte Hochul. „Das wird kein seltenes Ereignis mehr sein.“
In Kalifornien im Westen der USA wüten zudem weiterhin heftige Waldbrände. Biden sagte den Betroffenen der Naturkatastrophen Unterstützung zu. All das sei eine „weitere Erinnerung daran, dass die Klimakrise da ist“, schrieb Biden auf Twitter. „Wir müssen besser vorbereitet sein.“Die Infrastruktur müsse den verschärften Bedingungen angepasst werden. Der Us-präsident rief den Kongress dazu auf, entsprechende Gesetze zu verabschieden.