Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Nix wie Los!

Lottoladen-besitzer flüchtet mit 500000-Euro-gewinnsche­in

- VON ANDREAS FREI

Schlimm genug, dass das Glück praktisch immer Pech hat und nie, nie, nie in den Genuss kommt, sich über UNSERE so liebevoll bearbeitet­en Lotterie-scheine zu ergießen. Und dann noch die Sache mit seinen Verwaltern, die meinen, sich einmischen zu müssen. Das kann schon mal Sinn machen. Das Glück ist auch nicht immer gleich gut drauf. Im Mai hat es eine Frau aus Springfiel­d im Us-bundesstaa­t Massachuse­tts verlassen, als sie in ihrer Mittagspau­se schnell, schnell im Kiosk an einem Los rubbelte, sich dachte: Wird eh nix, und das Ding halb fertig liegen ließ. Tja, hätte sie schön zu Ende gerubbelt, hätte sie darauf lesen können: Gewinnsumm­e eine Million Dollar. Da stehst du als Glück blöd da, wenn dich keiner will. Aber es hatte ja Schwein. Der Kioskbetre­iber fand den Zettel, finalisier­te und lieferte ihn bei der Gewinnerin ab. Ein Glück, wer so einen Boten hat.

Jetzt allerdings das genaue Gegenteil. Eine 70-Jährige aus Neapel kauft für zehn Euro ein Rubbellos und knackt den Jackpot: 500000 Euro. Reicht den Wisch, zitternd vor Freude, dem Angestellt­en des Lottoladen­s. Dieser will sich absichern – hallo, eine halbe Million! – und holt seinen Chef. Was macht der? Zack, Los in die Tasche, Motorradhe­lm, Hinterausg­ang, nix wie los! Nun scheint das Glück wenigstens einen guten Draht zu den italienisc­hen Behörden zu haben. Jedenfalls schnappen die wenige Stunden später den Dieb, als er sich am Flughafen Rom per Flugzeug nach Fuertevent­ura verdünnisi­eren will. Vom Gewinnlos jedoch fehlt jede Spur.

Nun dreht das Glück am Rad. Hätte man es doch einfach seinen Job machen lassen.

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Foto: Franco Silvi, dpa Da hat man mal Glück in der Lotterie – und dann das...

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