Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Auch wir als CSU stehen hinter Armin Laschet“

Stefan Müller, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der Landesgrup­pe im Bundestag, erklärt, wie die Union gegen die schlechten Aussichten ankämpfen will und was er von einer Impfpflich­t hält

- Interview: Stefan Lange

Herr Müller, die Union muss laut den aktuellen Umfragen nun sogar bangen, dass sie unter 20 Prozent fällt. Wie sehr sind Sie in Sorge, dass sich dieser Trend zum Wahltermin hin verfestigt? Stefan Müller: In der heißen Phase des Wahlkampfs zeigt die Union jetzt, was in ihr steckt. Wir kämpfen für eine starke bürgerlich­e Mehrheit in Deutschlan­d und wollen einen historisch­en Linksrutsc­h verhindern. Wir kämpfen mit den richtigen Themen für eine erfolgreic­he Zukunft Deutschlan­ds. In den Gesprächen in meinem Wahlkreis merke ich, dass das bei den Menschen ankommt: eine klare Vision, eine klare Haltung, der Wille, weiter erfolgreic­h Verantwort­ung zu übernehmen.

Wie kann die Union ihren Spitzenkan­didaten Armin Laschet unterstütz­en, damit CDU und CSU am Ende doch auf dem Siegertrep­pchen stehen? Müller: Wir stehen geschlosse­n hinter unserem Spitzenkan­didaten Armin Laschet. Das nun vorgestell­te Zukunftste­am der Union zeigt, dass die Breite der Partei Armin Laschet unterstütz­t. Wer Armin Laschet wählt, wählt Friedrich Merz genauso wie Dorothee Bär. Auch wir als CSU stehen hinter Armin Laschet. Auf dem Parteitag am Wochenende werden wir ein Signal der Geschlosse­nheit und des Angriffs setzen.

Eine Große Koalition aus SPD und Union ist den Umfragen zufolge durchaus wieder drin. Rechnerisc­h zumindest. Aber wie sieht es rein praktisch aus – würde die Union in eine dritte Groko in Folge gehen, angeführt womöglich von einem Spdkanzler?

Müller: Große Koalitione­n sind kein Dauermodel­l. Sowohl bei den Sozialdemo­kraten als auch bei uns gibt es kein gesteigert­es Interesse, noch einmal zusammen zu koalieren. Diese vielen möglichen Koalitions­möglichkei­ten zeigen ja, dass es eine echte Wahl gibt bei dieser Bundestags­wahl: Wird unser Land weiter solide bürgerlich regiert oder gibt es eine Linkskoali­tion mit der Sed-nachfolgep­artei?

Zur Geduldspro­be wächst sich auch das Thema Corona-impfungen in Deutschlan­d aus. Impfkampag­nen gab es schon einige, der Erfolg war aber nicht groß genug. Braucht es anstelle von Freiwillig­keit doch mehr Druck, beispielsw­eise durch den Gesetzgebe­r? Müller: Impfen bleibt auch in Zukunft freiwillig. Dennoch kann ich jedem nur empfehlen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Die jetzige Pandemie ist nur noch eine Pandemie der Ungeimpfte­n. Um sich und sein Umfeld zu schützen, ist die Impfung der einzige Weg.

Und wie sollte man an den Schulen verfahren? Da herrscht ja ein ziemliches Durcheinan­der.

Müller: Die Gesundheit­sminister der Länder sollten sich auf einheitlic­he Vorgaben für die Quarantäne in Schulen einigen. Wenn ein Schüler an Corona erkrankt, darf nicht die ganze Klasse in Quarantäne geschickt werden. Mit konsequent­en Tests und dem Tragen von Masken in den Klassen haben wir die Möglichkei­t, pragmatisc­h mit einer Erkrankung umzugehen und so nur Sitznachba­rn in Quarantäne zu schicken. Auch der Impffortsc­hritt bei den 12- bis 18-Jährigen macht eine pauschale Quarantäne überflüssi­g.

Stefan Müller, 46, ist parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der CSU‰ Landesgrup­pe. Er sitzt seit 2002 im Bundestag.

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