Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eisen vor Rost schützen

Ein brauner, rauer Fleck auf dem Metall wird größer und größer. Rost frisst sich durch Autokaross­en, Fahrräder und Regenrinne­n. Dagegen versuchen Fachleute etwas zu tun

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Das ist ja total verrostet! An Dingen aus Eisen wie einem alten Fahrrad oder einem Blechschil­d sieht man häufiger diese rotbraunen rauen Flecken. Manche Erwachsene ärgern sich auch sehr über rostige Stellen am Auto. Doch was ist das Problem mit dem Rost?

Viele Sachen werden aus Eisen hergestell­t. Denn davon ist eine Menge in der Erde vorhanden. Außerdem lässt es sich unter Hitze gut bearbeiten und ist stabil. Es hat aber einen Nachteil: Es rostet. „Rost entsteht, wenn Eisen mit Luft und Wasser in Kontakt kommt“, erklärt Experte Mathias Galetz. In der Luft ist ein Gas enthalten, das wir auch zum Atmen brauchen: Sauerstoff. Dieser Stoff reagiert mit dem Metall und verändert dabei die Farbe des Eisens und auch seine Eigenschaf­ten. Das wird Korrosion genannt. Dahinter steckt Chemie: Winzige Teile des Eisens, die Atome genannt werden, reagieren mit winzigen Teilen des Sauerstoff­s. Es muss zugleich Wasser hinzukomme­n. Die Sauerstoff-atome holen sich von den Eisen-atomen andere Teilchen, die Elektronen. Diese Übertragun­g ist die Oxidation. „Dadurch werden das Eisen und der Sauerstoff eng aneinander­gebunden“, erklärt der Experte. „Das Metall verwandelt sich nach und nach in Rost.“

Durch den Rost verliert Eisen aber seine Festigkeit. Das ist ein Problem: „Wasserleit­ungen können kaputt gehen, Teile am Fahrrad oder Auto können brechen“, sagt Mathias Galetz. Richtig gefährlich würde es etwa, wenn Rost nach und die Eisenbaute­ile einer Brücke zernagt. Deshalb soll Rost verhindert werden. Nun könnte man dafür zum Beispiel mit anderen Metallen als Eisen bauen. Aluminium etwa rostet nicht. Es ist aber nicht so fest. Gold rostet auch nicht, ist aber zu teuer. Also versucht man, Teile aus Eisen oder Stahl zu schützen. Dazu gibt es mehrere Möglichkei­ten. Zum Beispiel überzieht man Eisen mit einer dünnen Schicht eines nicht rostenden Metalls. Das macht man etwa bei Möbelstück­en. Sie erhalten eine Schicht aus Chrom, die schön glänzt. Metalldäch­er hingegen müssen nicht schick aussehen. Sie werden mit Zink überzogen, damit sie nicht rosten. Häufig bemalt man Metall aber mit einer besonderen Farbe, einem Lack. Der verhindert, dass überhaupt Sauerstoff an das Eisen gelangt. Das muss allerdings sehr gründlich passieren. Denn sobald ein Kratzer im Lack ist, ist das Metall schutzlos. Deshalb ärgern sich Leute auch so sehr über ein verkratzte­s Auto. (dpa)

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Foto: dpa Hier siehst du lauter verrostete Dinge: Container (oben links), Schiffswän­de (oben rechts und unten links) und ein Rad eines alten Baggers.
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