Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Novavax ist die Nummer 5
Impfkommission gibt Empfehlung für neuen Impfstoff
Berlin Neben den bisherigen Covid19-impfstoffen spricht sich die Ständige Impfkommission (Stiko) für den Einsatz des Corona-impfstoffs von Novavax für Menschen ab 18 aus. Außerdem befürwortet sie eine zweite Auffrischimpfung für besonders stark gefährdete Gruppen und Beschäftigte im Gesundheitsund Pflegebereich. Der Novavaximpfstoff solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von drei Wochen bei volljährigen Menschen eingesetzt werden. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff aktuell jedoch nicht empfohlen. Es handelt sich noch nicht um finale Stiko-empfehlungen, es läuft noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Das Präparat Nuvaxovid des Us-herstellers Novavax, das seit Dezember in der EU zugelassen ist, ist – anders als die anderen zugelassenen Vakzine – ein Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker.
Zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-variante könnten aber noch keine Aussagen getroffen werden. Viele Experten halten es für denkbar, dass einige noch ungeimpfte Menschen bislang auf Alternativen zu den in Deutschland vorhandenen Corona-vakzinen von Biontech/pfizer, Astrazeneca, Moderna und Johnson & Johnson warten. Weil Nuvaxovid auf einer anderen Technologie beruht, gilt das Präparat als weitere Hoffnung im Kampf gegen die Infektion.
In Deutschland könnte es Anfang März mit den Novavax-impfungen losgehen. Das Gesundheitsministerium erwartet die erste Lieferung von 1,4 Millionen Dosen in der Woche
Das Vakzin könnte im März erhältlich sein
ab 21. Februar. Für Beschäftigte in der Pflege und in Kliniken greift ab Mitte März die Impfpflicht. Die Stiko geht bei Novavax von ähnlich ausgeprägten Impfreaktionen wie bei den anderen zugelassenen Vakzinen gegen das Coronavirus aus. Allerdings sei die Datenlage noch begrenzt. Zudem soll es eine zweite Auffrischimpfung für Menschen ab 70, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Beschäftigte in medizinischen und Pflegeeinrichtungen geben.
Diese soll aus Sicht des Gremiums mit einem mrna-impfstoff nach abgeschlossener Grundimmunisierung und der ersten Auffrischimpfung verabreicht werden. Bei gefährdeten Menschen solle sie frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung erfolgen, bei Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen frühestens nach sechs Monaten. Zur Begründung teilte das Gremium mit, dass aktuelle Daten einen schwindenden Infektionsschutz nach der ersten Auffrischimpfung binnen weniger Monate zeigten. Das sei besonders für Menschen ab 70 und Menschen mit Immunschwäche, die am gefährdetsten für einen schweren Verlauf bei einer Infektion seien, ein Risiko. Der zweite Booster solle nun den Schutz verbessern. Nach Menschen über 60, Immungeschwächten und medizinischem Personal können inzwischen alle Erwachsenen mit Vorerkrankungen den zweiten Booster in Anspruch nehmen. Für Menschen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine Corona-infektion durchgemacht hätten, werde kein weiterer Booster empfohlen.
Das Gremium erklärte aber auch, die Datenlage sei noch limitiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb via Twitter: „Die Entscheidung der Stiko zur vierten Impfung bei Älteren und Risikopatienten ist richtig und gibt zusätzliche Sicherheit für diese Menschen.“