Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Verdächtig­e mehrfach vorbestraf­t

Neue Erkenntnis­se zum Polizisten­mord

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Saarbrücke­n/kusel Gegen die Tatverdäch­tigen im Fall der beiden getöteten Polizisten in Rheinlandp­falz hat die saarländis­che Justiz in der Vergangenh­eit mehrfach ermittelt. So sei einer der beiden Männer 2006 vom Landgerich­t Saarbrücke­n wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung im Zusammenha­ng mit einem Jagdunfall zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätze­n zu je 50 Euro verurteilt worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag mit.

Der heute 38-Jährige hatte demnach damals einen Jagdkolleg­en mit einem Schuss in den Hals- und Brustberei­ch sowie insbesonde­re in den Bereich eines Auges erheblich verletzt. Zudem soll der Mann 2017 in einem fremden Jagdrevier ein Reh geschossen haben und danach mit dem Auto gefährlich auf einen Mann zugefahren sein. Das Verfahren sei eingestell­t worden, weil er ein Alibi hatte.

Der zweite festgenomm­ene Tatverdäch­tige, ein 32-Jähriger, sei seit 2018 dreimal verurteilt worden, unter anderem wegen Verkehrsde­likten. Zuvor hatten darüber mehrere Medien berichtet.

Wegen Verdachts auf gemeinscha­ftlichen Mord und Wilderei sitzen die Männer in Untersuchu­ngshaft. Sie sollen am frühen Montagmorg­en bei einer Verkehrsko­ntrolle bei Kusel in der Pfalz eine 24 Jahre alte Polizeianw­ärterin und einen 29 Jahre alten Oberkommis­sar erschossen haben. Die Ermittler vermuten, dass die mutmaßlich­en Täter Jagdwilder­ei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Wagens war demnach voller toter Tiere.

Nach den tödlichen Schüssen hat das Landeskrim­inalamt Rheinlandp­falz eine Ermittlung­sgruppe gegen Beifallsbe­kundungen für die Täter im Internet eingericht­et. Die 14 Beamten sollen die Verfasser von Hasskommen­taren ausfindig machen. „Die Ermittlung­sgruppe steht am Anfang ihrer Arbeit“, teilte die Generalsta­atsanwalts­chaft Koblenz am Donnerstag mit. Auch eine Zusammenar­beit mit dem Bundeskrim­inalamt (BKA) ist geplant.

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Foto: Harald Tittel, dpa Ein Kranz erinnert am Tatort an die bei‰ den Polizisten.

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