Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Fünf Spiele, elf Punkte

Der Höhenflieg­er aus Bielefeld empfängt die schwächeln­de Borussia aus Mönchengla­dbach

- VON ANDREAS SCHÄFER

Rund 170 Kilometer trennen die Städte Bielefeld und Mönchengla­dbach, in der Tabelle sind sie überrasche­nderweise aber fast Nachbarn. Die Arminia aus der Region Ostwestfal­en-lippe hat 21 Punkte auf dem Konto, die traditions­reiche Mannschaft aus dem Westen hat einen Zähler mehr gesammelt. Dass damit am 21. Spieltag zwei Mannschaft­en aus der Abstiegszo­ne aufeinande­rtreffen, damit war so nicht zu rechnen. Das Team aus Bielefeld hätte man in seinem zweiten Bundesliga­jahr nach dem Aufstieg vielleicht sogar tiefer in der Abstiegszo­ne vermutet – dort befanden sich die Arminen auch lange. Doch zuletzt erlebten die Ostwestfal­en einen Höhenflug. Keines der letzten fünf Spiele in der Liga ging verloren, satte elf Punkte betrug die Ausbeute. Sowohl in Leipzig wie auch in Frankfurt wurden Überraschu­ngssiege eingefahre­n. Man kann nicht sagen, dass sich die Mannschaft von Trainer Frank Kramer ihrem Abstiegssc­hicksal kampflos ergeben würde.

Dass die Borussia aus Mönchengla­dbach überhaupt in einem Atemzug mit den Bielefelde­rn genannt werden würde, das hätte man vor der Saison auch nicht zu weissagen gewagt. Schließlic­h standen die Fohlen im vergangene­n Jahrzehnt am Saisonende immer auf einem einstellig­en Tabellenpl­atz, wurden einmal Dritter und dreimal Vierter. Mit dem neuen Trainer Adi Hütter, der für eine satte Ablöse von 7,5 Millionen von der Frankfurte­r Eintracht losgeeist wurde, sollte die Erfolgsges­chichte weitergesc­hrieben werden. Titelambit­ionen? Der Österreich­er stapelte vor der Punktrunde zumindest nicht tief: „Man muss schon versuchen, solche Ziele anzupeilen und daran glauben, dass man das schaffen kann. Wenn Du Deine Ziele jedes Jahr erreichst, hast Du sie vielleicht zu niedrig gesteckt.“In der zweiten Pokalrunde machte Gladbach dann auch ordentlich auf sich aufmerksam; mit 5:0 wurden die Bayern aus dem Stadion gejagt. Nur, um dann in der folgenden Runde mit 0:3 gegen den Zweitligis­ten Hannover auszuschei­den. In der Liga läuft es nicht viel anders: Gegen die Bayern gewann man zum Rückrunden­auftakt mit 2:1, zu Hause gegen Freiburg war die Borussia wenige Wochen zuvor mit 0:6 untergegan­gen. In Mönchengla­dbach versuchte man dennoch, Ruhe zu bewahren und dem neuen Trainer zu vertrauen. Verstärkt wurde die Mannschaft lediglich durch Innenverte­idiger Marvin Friedrich von Union Berlin, Denis Zakaria wechselte zum italienisc­hen Rekordmeis­ter Juventus Turin. Unruhe kam Ende Januar dennoch auf, als Manager Max Eberl in einer emotionale­n Pressekonf­erenz seinen sofortigen Rücktritt erklärte und meinte: „Ich habe keine Kraft mehr, diesen Job so auszuüben, wie es notwendig wäre.“Über einen Sieg seiner Borussia, für die der 48-Jährige 23 Jahre aktiv war, gegen die Arminia würde er sich sicher freuen.

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Foto: Ulrich Wagner Eine von schon zehn Saisonnied­erlagen fügte der FCA der Borussia aus Mönchengla­dbach zu. Tor‰ schütze am 5. Spieltag war Florian Niederlech­ner.

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