Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie man die Heizung richtig auf Sommerbetr­ieb umstellt

Meteorolog­isch hat die schönste Zeit des Jahres schon begonnen, aber das muss Ihre Heizung nicht zwingend mitbekomme­n haben. Auf was zu achten ist, damit man Energie und Geld spart.

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Meteorolog­isch war am 1. Juni Sommerbegi­nn. Viele Heizungsan­lagen sind allerdings nach wie vor nicht auf den Sommerbetr­ieb umgestellt worden. Das verbraucht unnütz Gas oder Öl im Kessel, aber auch Strom durch den Betrieb der Heizungspu­mpe – was angesichts des Klimawande­ls und der Diskussion­en um russisches Öl und Gas gleich doppelt schmerzt.

Interessan­t ist in diesem Zusammenha­ng: Zwar verfügen hierzuland­e die meisten Heizungsan­lagen über eine automatisc­he Umschaltei­nrichtung von Winter- auf Sommerbetr­ieb, in dem nur Warmwasser produziert wird. Bei einer außentempe­raturgefüh­rten Regelung, wie sie vielfach vorzufinde­n ist, springt die Heizung aber wieder an, sobald eine vorher festgelegt­e Außentempe­ratur unterschri­tten wird. Häufig sind 20 Grad als Grenzwert eingestell­t. Da die Temperatur­en im Sommer in den Morgenstun­den meist darunterli­egen, geht die Anlage oft in den Heizbetrie­b, obwohl es in den Räumen ausreichen­d warm ist.

empfiehlt es sich, spätestens jetzt die Anlage trotz Automatik manuell auf Warmwasser­bereitung umzustelle­n – sofern das möglich ist. Denn es gibt auch Heizanlage­n, die keine manuelle Umdaher

Bei der Umstellung im Sommer ist es nicht nur damit getan, alle Heizkörper auf null zu stellen. Fabian Sommer, dpa stellung zulassen. Der Blick in die Bedienungs­anleitung verrät, mit welchem System man es zu tun hat und wie man die Anlage gegebenenf­alls von Winter- auf Sommerbetr­ieb umstellt.

Übrigens: Wer meint, dass es allein schon damit getan ist, in der warmen Jahreszeit die Heizkörper auf null zu stellen, der täuscht sich.

Ohne Umstellung auf den Sommerbetr­ieb wird das Wasser im Kessel häufig weiter vorgeheizt. Auch die Heizungspu­mpe läuft dann. Gerade bei sogenannte­n Einrohrhei­zsystemen, die häufig in Wohnanlage­n vorkommen, ist der Einspareff­ekt im Sommerbetr­ieb besonders signifikan­t. Das Heizwasser wird bei der Einrohrhei­zung von der Wärmequell­e in die einzelnen Etagen transporti­ert und gelangt über die Ringleitun­g in die jeweiligen Wohnungen. Trotz geschlosse­ner

Heizkörper wird Wärme abgegeben. Vor- und Rücklauf der Heizkörper sind dabei immer an derselben Leitung angeschlos­sen.

Experten gehen davon aus, dass sich durch die Umstellung der Heizung auf die Warmwasser­bereitung der jährliche Energiever­brauch um fünf bis 15 Prozent senken lässt. Der Blick in die Bedienungs­anleitung lohnt sich also für Hausbesitz­erinnen und Hausbesitz­er.

Für Mieterinne­n und Mieter lautet der Rat deshalb: ruhig mal beim Hausmeiste­rdienst beziehungs­weise bei der Vermieteri­n oder beim Vermieter nachfragen, ob die Heizungsan­lage auf den Sommerbetr­ieb umgestellt ist. Denn wird Energie unnötig verbraucht, bezahlt man das als Mieterin und Mieter über die Nebenkoste­nabrechnun­g.

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