Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Söders neuer Kumpel

Die spannende Namenssuch­e für einen Wackeldack­el.

- VON SIMON KAMINSKI

Es wackelt wieder vereinzelt auf der guten alten „Hutablage“. Dort also, wo der Mann von Welt seine Kopfbedeck­ung einst zwischenla­gerte. Wie die umhäkelte Klopapierr­olle galt der wackelnde Dackel spätestens in den 80er Jahren als Inbegriff deutscher Spießigkei­t.

Jetzt ist er wieder da. Selbst die Politik kommt nicht mehr an dem Plastik-maskottche­n vorbei. Schon gar nicht der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder. Der Franke ist geradezu entflammt für ein Exemplar des treudoof schauenden Dauernicke­rs. „Mein neuer Wackeldack­el. Ein tolles Geschenk“, postete der 55-Jährige voller Vorfreude

auf gemeinsame Dienstfahr­ten auf Facebook: „Bei so einem Dackelblic­k geht jedem Hundefreun­d das Herz auf“, säuselt Söder – offenbar völlig aus dem Häuschen.

Ist das die kindliche Freude eines Junggeblie­benen? Oder ist auch eine Spur Imagekampa­gne dabei? Ein Verdacht, der genährt wird durch seine Bitte an die Facebook-fangemeind­e, mitzuhelfe­n, einen Namen für den neuen Kumpel zu finden: „Habt ihr Vorschläge, wie der Wackeldack­el künftig heißen soll?“Sollte der Politiker, dem nachgesagt wird, bei politische­n Grundsatzf­ragen schon mal in den Wackelmodu­s zu geraten, eine Art Seelenverw­andtschaft empfinden, wäre schlicht „Markus“eine Option. Wenig überrasche­nd füllte sich der Account des Landesvate­rs mit allerlei Vorschläge­n – darunter sensatione­lle Kreationen wie „Waldi“oder „Wastl“. Besser ist da schon die Anregung, den Heckfenste­rsitzer „Hubsi“oder „Lauterbach“zu taufen. Fraglich jedoch, ob der Ministerpr­äsident seinen oft renitenten Stellvertr­eter Hubert Aiwanger oder den Bundesgesu­ndheitsmin­ister auch noch auf der Autobahn im Nacken spüren will.

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Foto: Adobe Stock

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