Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Freibad mit eigener Insel

Die Gäste schätzen das Ambiente des Naturfreib­ads Haunstette­n. Vereinsmit­glieder haben das Gelände von der Stadt gepachtet. Die ehrenamtli­che Arbeit lässt das Bad überleben.

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Außentempe­ratur zeigt an diesem Tag 21 Grad an. Im Wasser ist es dagegen zwei Grad kälter. Das Naturfreib­ad in Haunstette­n wird eben nicht beheizt. Die idyllisch gelegene Anlage im Süden der Stadt übt jedoch einen besonderen Charme aus. Das mag daran liegen, dass die Freunde des Bades sich selbst um den laufenden Betrieb kümmern. Es sind Mitglieder eines eingetrage­nen Vereins. Das Bad in Haunstette­n ist kein städtische­s Freibad. Mit der Stadt gibt es aber eine Kooperatio­n.

Das Naturfreib­ad Haunstette­n wird seit dem Jahr 2011 vom gemeinnütz­igen Verein Naturfreib­ad

Haunstette­n betrieben. Er hat das Bad von der Stadt gepachtet. Der Finanzieru­ng erfolgt über Mitgliedsb­eiträge und Eintrittsg­elder. Der Überschuss nach Abzug der Betriebsko­sten fließt in die Sanierung und Verschöner­ung des Bades. Ein Großteil der Arbeiten wird von ehrenamtli­chen Helfern erledigt. Georgina Riedle vom Verein sagt: „Egal ob Jung oder Alt, jeder findet seinen speziellen Platz im Naturfreib­ad.“Mal sei der Matschspie­lplatz, das andere Mal die ruhige, schattige Ecke gefragt. Das Bad biete ausreichen­d Platz für jedermann. „Wir sehen unser Bad als Oase zur täglichen Hektik im Alltag“, erläutert Georgina Riedle. Das Freibad besteht aus einem

Georg Flemming und Birgit Euringer ge‰ nießen die besondere Atmosphäre im Naturfreib­ad.

Badesee (die Wassertief­e beträgt maximal fünf Meter) mit Insel. Rings um den See befinden sich Liegewiese­n

mit altem Baumbestan­d, Kiosk und Terrasse. Georg Flemming aus Haunstette­n ist häufig im Naturfreib­ad anzutreffe­n. Er sagt: „Mir gefällt die Idylle so gut. Wenn ich hereinkomm­e, ist es wie mein zweites Wohnzimmer.“Er komme im Sommer jede Woche mindestens einmal.

Die Mitglieder gelangen über eine Mitgliedsk­arte ins Bad. Derzeit sind 3700 Personen im Verein. Wer als Tagesgast kommt, erwirbt eine Tagesmitgl­iedschaft. Der Jahresbeit­rag für Erwachsene beläuft sich auf 30 Euro. Erwachsene Tagesgäste zahlen 3,50 Euro pro Person. Das Naturfreib­ad Haunstette­n sieht sich nicht als Konkurrenz zu den vier städtische­n Freibädern. Diese sind das Familienba­d,

das Bärenkelle­rbad, das Fribbe und das kleine Freibad in Lechhausen.

Zahlen, wie viele Personen das Bad besuchen, kann Georgina Riedle nicht nennen. Sie sagt: „Das Bad wird aber sehr gut von der Bevölkerun­g angenommen.“Stolz sind die Freunde des Naturfreib­ades auf die Wasserqual­ität. In der Badesaison werde das Wasser des Naturfreib­ades (gemeldet als Eu-badestelle) monatlich vom Gesundheit­samt kontrollie­rt und auf Bakterien (Enterokokk­en und Escherichi­a Coli) überprüft. Das Ergebnis der zurücklieg­enden Untersuchu­ng spricht von einer „ausgezeich­neten Badegewäss­erqualität“, heißt es.

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Foto: Silvio Wyszengrad

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