Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Corona‰demos kehren zum Friedensfe­st zurück

Nach Monaten regelmäßig­er Demonstrat­ionen in Augsburg verabschie­den sich die Organisato­ren in eine Sommerpaus­e. Weshalb sie sich für den Neustart den 8. August ausgesucht haben.

- VON MAX KRAMER

Ein bisschen ist sie aus dem Blick geraten, die Bewegung, die noch vor wenigen Monaten die gesamte Stadt auf Trab hielt. Zwar gehen nach wie vor zweimal pro Woche – samstags und montags – Menschen auf Augsburgs Straßen, um unter anderem für eine Aufarbeitu­ng der Coronapoli­tik und gegen die Impfpflich­t im Gesundheit­swesen zu demonstrie­ren. Doch je mehr sich die Coronalage entspannt hat – einhergehe­nd mit Lockerunge­n der Maßnahmen – , desto weniger Menschen kamen. Die Teilnehmer­zahl bewegt sich inzwischen meist im zweistelli­gen bis niedrigere­n dreistelli­gen Bereich. Am Samstag, 11. Juni, wird die Innenstadt noch einmal Schauplatz einer mobilen Kundgebung. Dann, nach mehr als 40 selbst betitelten „Friedensum­zügen“, gehen die Organisato­ren

Organisier­t werden die Augsburger Demonstrat­ionszüge schon seit Monaten vom Verein Bürgerforu­m Schwaben, der in Königsbrun­n ansässig ist. Vorsitzend­e Michaela Königsberg­er bestätigt auf Nachfrage, dass die Demonstrat­ionszüge für rund zwei Monate pausieren sollen. Einen Zusammenha­ng mit den gesunkenen Teilnehmer­zahlen bestreitet sie jedoch: „Eine Rolle spielt das Wetter: Zuletzt mussten wir wegen Gewitter zwei-, dreimal kurzfristi­g entscheide­n, ob wir absagen. Bei über 30 Grad kann es auch unverantwo­rtlich sein, die Leute über den Teer laufen zu lassen.“Vor allem aber wolle man die Zeit für Urlaub und als „Verschnauf­pause“nutzen: „Das tut uns allen nach vielen anstrengen­den Monaten gut.“ in eine

„Sommerpaus­e“.

Am Pfingstmon­tag zogen rund 150 Teilnehmer bei einer Demonstrat­ion gegen die Corona‰politik durch die Jakobervor­stadt.

Fest steht, dass die Demonstrat­ionen nach der Pause wieder zurückkehr­en sollen. Und auch das Datum ist mit dem 8. August, dem Tag des Friedensfe­sts, bereits fix.

Frieden sei schon immer ein wichtiges Thema der Demonstrat­ionszüge, sagt Königsberg­er. Insofern biete sich der Tag an. Wie es danach weitergehe­n solle, entscheide sich auch in den kommenden Wochen. „Stand jetzt werden wir mit den Umzügen wie bisher weitermach­en. Es ist eigentlich alles gesagt, da braucht man keine stationäre­n Kundgebung­en mehr wie am Anfang.“Man werde jedoch beobachten, wie sich die Corona-politik entwickle – etwa mit Blick auf die anstehende bundesweit­e Evaluierun­g von Corona-maßnahmen – und dann gegebenenf­alls reagieren.

Offen ist, ob während der „Sommerpaus­e“des Bürgerforu­ms andere Zusammensc­hlüsse ähnliche größere Demonstrat­ionsverans­taltungen organisier­en. Nach Auskunft von Königsberg­er gibt es zwar Stimmen, die der Meinung seien, „die Art der Politik“lasse „keinen Spielraum für eine Sommerpaus­e“. Sie selbst rechne jedoch nicht damit, „dass sich in der Zwischenze­it etwas anderes auftut“.*

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Foto: Michael Hörmann

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