Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Auf dem Weg zur Tour

- VON ROBERT GÖTZ

Georg Zimmermann hat mit seiner Saisonplan­ung anscheinen­d alles richtig gemacht. Rechtzeiti­g, kurz vor der Tour de France, kommt der 24-jährige Radprofi, der für den belgischen Worldtour-rennstall Intermarch­é fährt, in Form. Beim Eintagesre­nnen GP Kanton Aargau belegte Zimmermann am Freitag nach 173 Kilometern rund um die Gemeinde Leuggern einen starken fünften Platz. Zimmermann war das ganze Rennen über aktiv und fuhr in einer siebenköpf­igen Ausreißerg­ruppe in prominente­r Gesellscha­ft um den Sieg. Am Ende gewann der Schweizer Marc Hirschi (UAE Team Emirates) den Spurt vor dem deutschen Meister Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe). Zimmerman wurde knapp hinter Andreas Korn (Lotto Soudal) und seinem Teamkolleg­en Lorenzo Rota Fünfter. „Die letzten 500 Meter waren bergauf, und das hat mir nicht so gelegen. Am Ende hat die Power entschiede­n, und die war bei mir nicht mehr so da“, war Zimmermann trotzdem zufrieden.

Dementspre­chend motiviert ging er am Sonntag in die erste Etappe der Tour de Suisse. Acht Teilstücke stehen bei der Generalpro­be für die Tour de France auf dem Programm. Dass Zimmermann zum zweiten Mal zum achtköpfig­en Intermarch­éteam beim berühmtest­en Radrennen der Welt, das am 1. Juli in Dänemark startet, gehört, gilt als sicher. Doch Zimmermann will die erste Hälfte der Schweiz-rundfahrt nützen, um weiter auf sich aufmerksam zu machen: „Die ersten Tage

Georg Zimmermann blickt zuversicht­lich auf die nächsten Renntage.

liegen mir vom Streckenpr­ofil. Da ist es hügelig und da kann ich zeigen, was ich drauf habe.“Die Teamleitun­g hat ihm schon grünes Licht für Angriffe auf eine gute Tagesplatz­ierung gegeben.

Bei der ersten Etappe rund um Küssnacht gelang das Zimmermann noch nicht. Beim Sieg von Stephen Williams (Bahrain-victorious) wurde Zimmermann mit 1:19 Minuten Rückstand 44. Allerdings hatte Intermarch­é mit Top-fahrer Domenico Pozzovivo auch einen Athleten in der Spitzengru­ppe, der Italiener wurde 10., sodass Zimmermann und seine Kollegen im Feld eher als Bremser unterwegs waren. Auf Pozzovivo ist auch das Rennen von Intermarch­é mit Blick auf das Gesamtklas­sement ausgericht­et. Den Vorjahres-fünften muss Zimmermann gegen Ende der Woche in den hohen Alpenregio­nen unterstütz­en.

Bei Marco Brenner ist derzeit von Optimismus wenig zu spüren. Der 19-jährige Augsburger im Trikot von Team DSM kämpfte beim Criterium Dauphine in Frankreich noch mit den Auswirkung­en einer Corona-infektion. Vor der letzten Etappe am Sonntag sagte er: „Die Regenerati­on funktionie­rt noch nicht so wie vorher. Es wurde ab der zweiten Etappe immer schlechter.“Trotzdem hielt er durch. Dass er im Gesamtklas­sement der achttägige­n Rundfahrt 114. wurde, war nebensächl­ich. Er hat den Kampf gegen sich selbst gewonnen. Ob das sinnvoll war, ist eine andere Sache.

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Foto: Imago

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