Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Es ist ganz anders
Zum Leitartikel „Elektroautos sind kei ne Klimaheiligen“von Stefan Stahl am 11. Juni:
Erneut wird hier das Stereotyp vom schmutzigen E-auto bedient. Es sei schuld an Kinderarbeit im Kongo, Wasserknappheit in Chile, Abhängigkeiten von China, und sie führen überwiegend mit Strom, der aus Kohle und Gas erzeugt wird … All diese Behauptungen stimmen bloß so nicht. Für die Erzeugung von E-fuels hingegen würde selbstverständlich 100 Prozent grüner Strom eingesetzt. Die Herstellung von E-fuels hat jedoch eine derart schlechte Wirkungsgradkette, dass ein damit betriebenes Auto mit Verbrennungsmotor am Ende etwa den fünffachen Strombedarf aufweist. Die Theorie, dass Verbrenner-pkw flächendeckend mit E-fuels fahren könnten, würde den gesamten Strombedarf von Deutschland verdoppeln. Bei kompletter Umstellung auf reine E-autos sind es lediglich 20 Prozent zusätzlich. Die Eukommission hat hier also die richtigen Weichen gestellt, nicht wegen „Brüsseler Scheuklappen-denkens“, sondern wegen seriöser wissenschaftlicher Studien.
Sven Rößel, Weilersimmerberg