Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ende im Streit um Müllerstatue naht
Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens zum Standort eines Denkmals für Gerd Müller in Nördlingen zeigen sich kompromissbereit – und setzen die Stadt unter Druck.
Nördlingen Wo soll die Stadt Nördlingen ihrem berühmtesten Sohn Gerd Müller ein Denkmal setzen – innerhalb der historischen Stadtmauern oder vor einem der Stadttore? Seit Monaten schwelt der Streit um den besten Standort für die lebensgroße Bronzestatue der Fußball-legende, am Freitag rückte nun eine Kompromisslösung in greifbare Nähe.
Zwar reichte eine Bürgerinitiative wie angekündigt mehr als 2000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren im Rathaus ein, mit dem Ziel, die Statue vor der Stadtbibliothek zu errichten – allerdings versehen mit einer entscheidenden Zusatzvereinbarung. Hintergrund ist der Wunsch von Uschi Müller, der Witwe der
Ikone, die bei einem überraschenden Besuch vor wenigen Tagen in Nördlingen deutlich gemacht hatte, dass sie von keinem der bisher diskutierten Standorte für die Statue ihres gestorbenen Mannes begeistert sei. Sie brachte daher einen neuen Vorschlag ins Spiel: eine Kreuzung in der Nähe von Müllers Geburtshaus und dem Haus, in dem der „Bomber der Nation“in seiner Jugendzeit lebte. Damit können sich wohl auch die Initiatoren des Bürgerbegehrens anfreunden. Jedenfalls stellten sie mit besagter Zusatzvereinbarung nun klar: Sollte sich der Stadtrat bereits am kommenden Donnerstag für den Vorschlag von Uschi Müller entscheiden, stelle die Bürgerinitiative in Aussicht, ihr Begehren zurückzuziehen. Falls nicht, geht der Streit in die Verlängerung.