Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Sonntagskrimi
Die Königsdisziplin des Tvkommissars ist die Vernehmung. Oder zugespitzt: das Verhör. Dafür sitzen Ermittlerinnen und Ermittler heute noch erstaunlich oft in abgedunkelten Räumen – die zentrierte Deckenleuchte hat die auf Übeltäterin oder -täter gerichtete Schreibtischlampe abgelöst, immerhin, ansonsten hat sich aber optisch wenig verändert. Und inhaltlich hangeln sich die Fragen auch noch gerne am „Wo waren Sie gestern Abend?“entlang.
Insofern ist es erst mal erfrischend, wenn sich Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) im neuen Münchner „Tatort“außerhäusig auf eine Therapeutencouch legt, in der Hoffnung, als gespielter Patient an wertvolle Informationen zu kommen. Zugleich geht das aber auch ein bisserl arg über das übliche Maß an dramaturgischer Konstruktion hinaus. Das Ergebnis ist entsprechend naja – für Leitmayr selbst