Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ernstlehnerstadion nein, Rosenaustadion ja?
Der FCA würde gerne sein erstes Testspiel beim TSV Schwaben austragen, um ein Versprechen einzulösen. Die Stadt genehmigt in der Heimspielstätte des Bayernligisten aber nur 800 Zuschauer. Es bleibt wohl nur der Umzug.
Als sich der BCA und der TSV Schwaben in den 1950er und 1960er Jahren in der Oberliga Süd im Derby gegenüberstanden, feierten die Fans der Stadt wahre Fußballfeste, meist strömten über 20.000 Besucher in die Rosenau. Nach der Fusion der beiden Klubs zum FC Augsburg trafen sich die beiden Kontrahenten dann in der Bayernliga wieder. Letzter Derbysieger waren im Dezember 2000 die Schwaben. Am Dienstag, 28. Juni, soll es nun nach langer Pause wieder zu einem Duell der beiden führenden Augsburger Vereine kommen.
Bundesligist FC Augsburg will seine Mannschaft zu Saisonbeginn in der Stadt präsentieren und in einem Benefizspiel dem finanziell klammen kleinen Bruder unter die Arme greifen. Die Einnahmen der Partie sollen an die Schwaben gehen. Doch jetzt ist die Austragung des Derbys gefährdet, die Stadt Augsburg genehmigt den Schwaben die Austragung im Ernst-lehner-stadion nur für 800 Besucher. rechnen allerdings
2.000 Besuchern.
Dass es zu dieser Partie kommt, ist Werner Kemmerling zu verdanken. Der 2016 verstorbene Schwaben-archivar hatte mit seinem ebenfalls nicht mehr lebenden Fcakollegen Werner Klinger das Fcaarchiv in der neuen Arena auf Vordermann gebracht und auf eine Entlohnung verzichtet. Dafür versprach der FCA, beim TSV Schwaben zu einem Freundschaftsspiel anzutreten.
Michael Ströll, Finanzchef beim Bundesligisten, erinnerte sich im vergangenen Jahr an dieses Versprechen und sagte seinem Schwabenkollegen Günter Pabst vor gut einer Woche dann endgültig zu. Jetzt wurde im Rahmen der Vorbereitung des Bundesligisten die Partie auf Dienstag, den 28. Juni, terminiert. Es wäre der erste Auftritt des neuen Fca-trainers Enrico Maaßen mit seiner Mannschaft.
Als der Bayernligist am vergangenen Dienstag die Partie von der Stadtverwaltung genehmigen lassen
Die mit
Violetten 1.500 bis
Auf der Tribüne des Rosenaustadions hätten 4000 Zuschauer Platz.
Im Ernstlehnerstadion Zuschauer zugelassen. sind nur 800 wollte, kam das böse Erwachen. Es sollen auf den Rängen nur 800 Leute Platz nehmen können.
Kultur- und Sportreferent Jürgen Enninger sagt dazu: „Das Stadion ist seit 2015 nicht mehr als Versammlungsstätte genehmigt. Sollen mehr als 800 Zuschauer zugelassen werden, braucht der Veranstalter eine Einzelfallgenehmigung. Die muss das Bauordnungsamt erteilen – und das Verfahren dauert zwischen sechs Wochen und drei Monaten.“Der Referent verteidigt die Länge des Verfahrens der Kollegen. Man läge im Rahmen vergleichbarer Städte.
Bei einer Einzelfallgenehmigung muss das Stadion vorher unter anderem von Vertretern des Bauordnungsamtes und der Feuerwehr begangen werden, um festzustellen, ob alle Vorschriften der Versammlungsstättenverordnung (Brandschutz, Rettungswege, Fluchtwege etc.) eingehalten werden. Diese Verordnung wird regelmäßig aktualisiert und angepasst.
Enninger verweist auf die späte Benachrichtigung der Stadt: „Der offizielle Antrag der Schwaben ist am Dienstag dieser Woche eingegangen. Wir haben dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses Spiel durchführen zu können. Wir sind ja kein Sportverhinderungsamt. Unser Vorschlag ist es, dass das Spiel im Rosenaustadion ausgetragen wird. Dort haben bis zu 4.000 Zuschauer auf der Tribüne Platz.“
Ob die Schwaben auf diesen Vorschlag eingehen, erschien zumindest am Freitag fraglich. „Dort dürfen wir das Catering nicht machen, was eigentlich eine wichtige Einnahmequelle für uns wäre, dafür ist dort ein Pächter zuständig“, erklärt der ehemalige zweite Fußball-abteilungsleiter, Dieter Zoglauer. Was den TSV Schwaben zudem verwundert: Als die B-juniorinnen im Jahre 2021 in die Bundesliga aufstiegen, musste beim Deutschen Fußballbund (DFB) im Meldeverfahren auch die Zuschauerkapazität der Spielstätte angegeben werden. In dem Schreiben, das angeblich auch von der Stadt unterzeichnet wurde, ist von 5.000 Zuschauern die Rede. Am Samstag tagt beim TSV Schwaben das Organisationsteam.