Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hier geht’s um die Wurst, Pardon, den Wurstsalat
In Lokalen mit Außengastronomie ist in diesen Tagen sehr viel los. Weniger schön: gestiegene Preise und Personalmangel.
Augsburg wird am Wochenende ins Schwitzen geraten. Am Sonntag sind hier bis zu 34 Grad angekündigt, am Samstag immerhin 31 Grad. Regen oder Gewitter? Fehlanzeige. Es ist also anzunehmen, dass Freibäder und Seen zum Ende der Ferien einen Ansturm erleben werden. Wer zuletzt im Stadtgebiet unterwegs war, hat wahrscheinlich auch mitbekommen, dass die Biergärten hervorragend besucht sind. Ohne Reservierung geht in vielen Lokalen gar nichts. Einige augenzwinkernde Tipps, wie der Biergartenbesuch am bislang heißesten Wochenende des Jahres gelingt.
Gefragt sind aufgrund der Hitze in erster Linie natürlich schattige Plätze in einem Biergarten. Experten wissen, wo Schatten spendende Bäume den Aufenthalt etwas angenehmer werden lassen: Das Drei Königinnen in der Jakobervorstadt gehört in diese Reihe, ähnlich wie der Biergarten im Botanischen Garten oder das Parkhäusl, das umgeben ist von Bäumen. Drei Beispiele von vielen. Auch Experten können ja nicht überall sein…
Das Schöne an einem Biergartenbesuch in Augsburg ist, dass die Auswahl riesig ist. Weniger schön ist, dass sich die Teuerung samt Inflation längst auf vielen Speise- und Getränkekarten widerspiegelt. Knapp vier Euro für eine „Halbe“ist nahezu Standard, auch bei Selbstabholung. Das Leben ist nun mal teurer geworden – auch im Biergarten. Allerdings ist Augsburg im Vergleich zur Landeshauptstadt München dann doch wieder günstig. Hier bewegen sich die Preise für eine Halbe inzwischen auf fünf Euro zu.
Man(n) – Frau übrigens auch – trinkt aber nicht nur im Biergarten. Zwar ist die klassische Biergartenidee,
In diesem Fall hatten zwei Biergartenbesucher in Augsburg offenbar denselben Ge schmack.
seine Brotzeit selbst mitzubringen und nur die Getränke zu kaufen, in den wenigsten Lokalen mit Gartenbewirtung gerne gesehen. Dafür geht die Bandbreite der Speisen inzwischen weit über den Wurstsalat hinaus. Trotzdem ist er für viele Biergartengäste die bevorzugte Open-air-speise. Die Meinungen darüber, wie der ideale Wurstsalat auszusehen hat, gehen dabei weit auseinander. Scheiben oder Streifen? Bayerisch oder Schweizer Art? Mit Radieschen, Paprika oder gar Äpfeln? Für so manchen Freiluftesser gilt die Art, wie er seinen Wurstsalat mag, fast schon als Weltanschauung. Dass Biergärten auf ein geändertes Essverhalten der Gäste reagieren, sieht man in Augsburg jedenfalls genau bei diesem Gericht: Inzwischen wird auch veganer Wurstsalat serviert. Qualität hat übrigens auch hier ihren Preis. Wenn es um die Wurst, besser den Wurstsalat geht, ist man mit rund zehn Euro – mal etwas mehr, mal weniger – dabei.
Gastronomen in Augsburg freuen sich über viele Gäste in diesen heißen Tagen. Haken: Es mangelt nahezu überall an Personal. Gesucht werden Aushilfskräfte. Die Misere führt dazu, dass mancher Wirt einen zusätzlichen Ruhetag eingeführt hat. Dies ist eine weitere Entwicklung der Biergartensaison. Aber warum jammern? Die Auswahl bleibt immer noch groß. Jammern dürfen diese Saison allenfalls die Wirtsleute vom Biergarten Antons. Ein Streit mit Nachbarn, der vor Gericht ausgetragen wird, beendete das Kapitel vorzeitig für diese Sommermonate.