Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Warum nicht nur für Abokunden?
Zum Artikel „Freude und Frust am Hauptbahnhof“vom 13. Juni:
Die Reduzierung der Energiesteuer und das Neun-euro-ticket waren von der Politik als Entlastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern angesichts stark gestiegener Energiekosten vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs gedacht. Der sogenannte Tankrabatt verpufft jedoch und verhilft nur den Mineralölkonzernen zu noch höheren Gewinnen.
Aber auch das Neun-euro-ticket ist eine durchaus zwiespältige Angelegenheit. Warum blieb der Empfängerkreis eigentlich nicht auf jene Millionen von Menschen beschränkt, die mit ihren Abonnements die ziemlich gleichmäßig sprudelnde Einnahmequelle des ÖPNV bilden (nichts ist beim ÖPNV nämlich so zuverlässig wie die monatlichen Abbuchungen!)? Für diese vielfach gezwungenermaßen treuen Kunden bedeutet das Neun-euro-ticket tatsächlich eine teilweise ganz erhebliche finanzielle Erleichterung.
Dagegen ist es selbst unter den Gesichtspunkten soziale Gerechtigkeit und Gleichbehandlung schwer verständlich, warum Personen, die gar nicht durch monatliche Fahrtkosten in Höhe von oft mehreren Hundert Euro belastet werden, in den Genuss von Ausflugsund Vergnügungsfahrten kommen, die praktisch vollständig aus Steuermitteln finanziert werden. Gerd Krüger, Augsburg