Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kritik: Gedenktafe­l am BGH würdigt Ns‰juristen

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Ein Großteil der ehemaligen Reichsgeri­chtsräte und Reichsanwä­lte, an die mit einer Gedenktafe­l am Bundesgeri­chtshof (BGH) erinnert wird, war nach wissenscha­ftlichen Untersuchu­ngen stark in nationalso­zialistisc­hes Unrecht verstrickt. Ein kleiner Teil sei mittelmäßi­g bis wenig belastet gewesen, sagte der Mainzer Rechtshist­oriker Andreas Roth. Nur einzelne der 34 nach Kriegsende in Internieru­ngslagern gestorbene­n Juristen seien gar nicht belastet gewesen. Bgh-präsidenti­n Bettina Limperg will im Rahmen eines Aufarbeitu­ngsprojekt­s zum Ns-erbe eine Antwort finden, was mit der Tafel passieren soll. Die Marmortafe­l, die sich seit 1957 im Hauptgebäu­de des BGH befindet, erinnert an „34 Mitglieder des Reichsgeri­chts und der Reichsanwa­ltschaft, die in den Jahren 1945 und 1946 in den Lagern Mühlberg an der Elbe und Buchenwald umgekommen sind“. Sie waren nach dem Zweiten Weltkrieg von der sowjetisch­en Geheimpoli­zei verhaftet worden und starben großteils an den Haftbeding­ungen.

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Foto: Uli Deck, dpa Die umstritten­e Gedenktafe­l am Bundes‰ gerichtsho­f.

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