Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Weg mit den verkrustet­en Strukturen

- VON ANDREA BAUMANN bau@augsburger‰allgemeine.de

Vereine sind selten ein Ort der bedingungs­losen Harmonie. Wo viele Menschen einem gemeinsame­n Hobby nachgehen, prallen unterschie­dliche Meinungen und Wünsche aufeinande­r. Dagegen ist nichts einzuwende­n, denn prinzipiel­l kann auch aus einer kontrovers­en Diskussion etwas Gutes und Fruchtbare­s für den Verein entstehen. Was sich allerdings seit einigen Jahren in der Kleingarte­nanlage Hirblinger Straße abspielt, hat die Grenzen des Tolerierba­ren überschrit­ten. Es geht hier nicht darum, die eine Seite zu den bösen und die andere Seite zu den guten Akteuren zählen zu wollen. Doch es ist zu wünschen, dass beide Seiten - die neue Vorstandsc­haft genauso wie die Kritiker - aus den unerfreuli­chen Vorgängen lernen. Ob es weiterhin ein Miteinande­r gibt, müssen die Beteiligte­n selbst entscheide­n.

Die Vorgänge in der Oberhauser Gartenkolo­nie lenken aber auch den Blick auf ein Problem, das viele Vereine haben. Sie müssen sich lösen von verkrustet­en Strukturen mit Führungspe­rsonen, die so engagiert wie machtbewus­st sind. Flache Hierarchie­n könnten nicht nur im Berufslebe­n von Vorteil sein, sondern auch im Vereinswes­en. Wenn Aufgaben auf mehr Schultern verteilt werden, fühlen sich mehr Menschen für eine Sache verantwort­lich. Flache Hierarchie­n können auch die Suche nach Führungspe­rsönlichke­iten erleichter­n in einer Zeit, in der viele Vereine kaum mehr geeignete Leute für Vorstandsä­mter finden. Nicht zuletzt müssen auch die Mitglieder ihre Ansprüche zurückschr­auben. Vorstände sind keine bezahlten Dienstleis­ter, sondern Ehrenamtli­che, die ihre Freizeit fürs Gemeinwese­n opfern.

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