Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Aufbaut wird!
Es ist so weit: „Aufbaut wird’s!“, das Münchner Oktoberfest, erstmals nach zwei Jahren Zwangspause wieder. Endlich! Ein weiteres „Abgsagt is!“hätte all den Wiesnfreunden aus München und der Region (die bekanntlich über Italien bis nach Australien reicht) wirklich nicht mehr zugemutet werden können. Zu groß ist die Sehnsucht nach dem schlagkräftigen „O’zapft is!“des Oberbürgermeisters und dem vollmundigen „Eingschenkt is!“der Wirte – die dann den Eichstrich des Maßkruges aber nur als grobe Orientierung heranziehen. Den durstigen Biertischtänzer wird das nicht nachhaltig stören. Ebenso wenig wie die kräftig gestiegenen Preise für das Gezapfte. 13,80 Euro für Pi mal Daumen einen Liter Bier? „Draufpfiffn is!“
wird er sagen und die Halbe im Literkrug schneller die Kehle hinunterschütten, als er „Ausdrunggn is!“
aufstoßen kann.
Freilich, es gibt nicht nur die auf maximalen Bierkonsum ausgelegten Wiesnbesucher. Es gibt auch die, die sich freuen, sich endlich wieder mit einem „Aufbrezlt is!“
Getümmel aus Dirndln und Lederhosen zu werfen. Die, die mit Pauken und Trompeten dafür sorgen, dass „Aufgspielt is!“. Und die, die von Riesenrad zu Achterbahn zu Kettenkarussell tingeln, um am Ende zu allen sagen zu können: „Gfahrn is! Ois!“
„Recht is!“, möchte man da sagen. Soll doch jeder und jede auf dem Oktoberfest den Spaß haben, den er und sie will. Nur dieses vermaledeite Virus droht einmal mehr zum Spielverderber zu werden. Es mehren sich die Anzeichen, dass es auch im Herbst noch heißen wird: „Corona is!“. Bleibt nur zu hoffen, dass die Wiedersehensfreude auf der Wiesn nicht in einem massenhaften „Angsteckt is!“endet. ins