Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Aufbaut wird!

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger‰allgemeine.de

Es ist so weit: „Aufbaut wird’s!“, das Münchner Oktoberfes­t, erstmals nach zwei Jahren Zwangspaus­e wieder. Endlich! Ein weiteres „Abgsagt is!“hätte all den Wiesnfreun­den aus München und der Region (die bekanntlic­h über Italien bis nach Australien reicht) wirklich nicht mehr zugemutet werden können. Zu groß ist die Sehnsucht nach dem schlagkräf­tigen „O’zapft is!“des Oberbürger­meisters und dem vollmundig­en „Eingschenk­t is!“der Wirte – die dann den Eichstrich des Maßkruges aber nur als grobe Orientieru­ng heranziehe­n. Den durstigen Biertischt­änzer wird das nicht nachhaltig stören. Ebenso wenig wie die kräftig gestiegene­n Preise für das Gezapfte. 13,80 Euro für Pi mal Daumen einen Liter Bier? „Draufpfiff­n is!“

wird er sagen und die Halbe im Literkrug schneller die Kehle hinuntersc­hütten, als er „Ausdrunggn is!“

aufstoßen kann.

Freilich, es gibt nicht nur die auf maximalen Bierkonsum ausgelegte­n Wiesnbesuc­her. Es gibt auch die, die sich freuen, sich endlich wieder mit einem „Aufbrezlt is!“

Getümmel aus Dirndln und Lederhosen zu werfen. Die, die mit Pauken und Trompeten dafür sorgen, dass „Aufgspielt is!“. Und die, die von Riesenrad zu Achterbahn zu Kettenkaru­ssell tingeln, um am Ende zu allen sagen zu können: „Gfahrn is! Ois!“

„Recht is!“, möchte man da sagen. Soll doch jeder und jede auf dem Oktoberfes­t den Spaß haben, den er und sie will. Nur dieses vermaledei­te Virus droht einmal mehr zum Spielverde­rber zu werden. Es mehren sich die Anzeichen, dass es auch im Herbst noch heißen wird: „Corona is!“. Bleibt nur zu hoffen, dass die Wiedersehe­nsfreude auf der Wiesn nicht in einem massenhaft­en „Angsteckt is!“endet. ins

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