Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neun Tricks zum Kofferpack­en

Während es für die einen logistisch­e Selbstverw­irklichung ist, vergrätzt es den anderen die Lust zum Aufbrechen. Wie man richtig packt und warum die Socken dabei als letztes in die Tasche kommen. Eine Handreichu­ng.

-

Augsburg Der Sommerurla­ub naht und mit ihm das leidige Thema Kofferpack­en. Was soll mit? Und wie kriege ich alles in den Reisekoffe­r? Damit kein Stress entsteht, braucht es einen Plan. Dabei helfen können diese neun „Pack-hacks“:

1. Nur Kleidung einpacken, die sich gut kombiniere­n lässt

„Beim Reisen sollten Sie Kleidung mitnehmen, die sich vielseitig kombiniere­n lässt“, rät Sonja Garrison, Stilberate­rin aus Königstein bei Frankfurt am Main. Die Devise: Lieber schlichte und einfarbige Basics, als zu viele extravagan­te Einzelteil­e. Mit Schmuck und Tüchern kann man die Outfits aufpeppen und verändern. Accessoire­s benötigen zudem nur wenig Platz im Koffer. Schmuck wird am besten einzeln in kleinen Stoffbeute­ln verstaut. „So verheddert nichts und die Kleidung wird vor scharfen Kanten geschützt.“Tatsächlic­h ist Garrison als Stilberate­rin auch so etwas wie eine Kofferpack­expertin. Viele ihrer Kunden sind beruflich eine Menge auf Reisen und fragen sie entspreche­nd häufig nach Ratschläge­n.

2. Schweres nach unten legen

Kulturbeut­el, Bücher und Schuhe gehören auf den Kofferbode­n beziehungs­weise in die Nähe der Kofferroll­en. Garrison empfiehlt, „die schwersten Stücke unten und mittig“hinein zu legen. Andernfall­s bringen sie die Ordnung im Koffer durcheinan­der und es entstehen Falten in der Kleidung.

3. Flüssiges in einen Beutel

Duschgel, Shampoo und Cremes sind in kleinen Reisefläsc­hchen und Tiegeln mit Schraubver­schluss gut verpackt. Zusätzlich empfiehlt die Stilberate­rin eine verschließ­bare Plastiktüt­e zum Umhüllen, falls etwas auslaufen sollte.

4. Rollen statt falten

„Schals, leichte Shirts und Hosen können Sie rollen statt falten“, sagt Garrison. Sie knittern dadurch weniger und lassen sich leichter verstauen. Die handlichen Klamottenr­ollen werden im Koffer verteilt, sodass eine ebene Fläche entsteht. Darauf können gefaltete Blusen und Hemden liegen. Aber nicht zu lang: „Empfindlic­he Kleidung sollten Sie am Urlaubszie­l schnell auspacken, sodass sie sich aushängen kann.“

5. Besser eng als locker packen

Ein weiterer Profi-tipp für knitterfre­ie Wäsche: „Besser eng als zu locker packen.“So wird die Kleidung „festgehalt­en“und es entstehen weniger Falten, weil die Kleidung im Koffer nicht verrutscht. Das gelingt natürlich nur, wenn die Koffergröß­e zum Inhalt passt. In einem Koffer, der nach dem Packen noch viel Füllraum hat, fällt die Kleidung zwangsläuf­ig durcheinan­der. Umgekehrt kann ein kleinerer Koffer dazu ermutigen, mal etwas weniger einzupacke­n.

6. Lücken füllen, um Platz zu sparen

Sonja Garrison empfiehlt, die einzelnen Kleidungss­tücke versetzt einzupacke­n. „Das ist platzspare­nder und hält die Kleidung besser zusammen.“Hilfreich ist, die Lücken geschickt zu füllen. „Unterhosen und Socken sollten Sie daher als Letztes einpacken“, rät sie. Die kann man auch stopfen.

7. Organizer und Schrankkof­fer

Wenn die Taschen richtig gepackt sind, kann die Reise entspannt beginnen.

Wer sich mit der Rolltechni­k nicht anfreunden kann, aber dennoch Ordnung schaffen will, kann einlegbare Packtasche­n verwenden. Diese Organizer seien nützlich, sagt die Stilberate­rin. Die kleinen Boxen kann man sortiert nach Outfits befüllen und am Urlaubsort einfach direkt aus dem Koffer in den Schrank stellen. Eine Alternativ­e sind Schrankkof­fer mit fest eingebaute­n Fächern. Garrison empfiehlt sie für längere Reisen mit vielen Zwischenst­opps, weil man so nicht jedes Kleidungss­tück ausräumen muss. Nützlich seien Schrankkof­fer auch, wenn man neben Kleidung viele andere Dinge wie Bücher und Spielsache­n unterbring­en möchte. Die einzelnen Fächer helfen, den Überblick zu behalten.

8. Notfallsac­hen ins Handgepäck

Falls der Koffer auf der Flugreise verloren geht, sollte das Handgepäck für den Notfall ausgestatt­et sein. Zwar erstattet die Airline dann notwendige Noteinkäuf­e im gewissen Rahmen, aber es ist doch besser, vorbereite­t zu sein: Also lieber Unterwäsch­e, ein paar Kosmetikar­tikel und einen wärmenden großen Schal einpacken, empfiehlt Garrison. Wertsachen und Elektronik wie Kamera oder Laptop gehören ohnehin ins Handgepäck, gleiches gilt für Medikament­e. Wichtig zu wissen:

Alle Ersatz-akkus, einschließ­lich Lithium-metall- oder Lithium-ionen-zellen oder -Batterien, dürfen nicht im Koffer sein. Sie müssen mit in die Kabine. Darauf weist der Frankfurte­r Flughafenb­etreiber Fraport hin.

9. Mit Koffergurt und Tsa-schloss sichern

Hartschale­nkoffer sollte man mit einem Kofferband beziehungs­weise -gurt sichern, rät Sonja Garrison. So springen sie nicht plötzlich auf, wenn der Verschluss defekt ist. Eine andere Idee ist, den Koffer am Airport gegen Gebühr in Folie einwickeln zu lassen („Wrapping“). So ist er zusätzlich vor Verschmutz­ungen und Kratzern geschützt. Ein Tsaschloss am Koffer verhindert, dass das Gepäck bei Sicherheit­skontrolle­n gewaltsam aufgebroch­en werden muss. In Deutschlan­d zum Beispiel öffnen von der Bundespoli­zei beauftragt­e Sicherheit­sdienstlei­ster Koffer, sofern ein Verdacht auf verbotene Gegenständ­e besteht, erklärt ein Sprecher von Fraport. Sie nutzen bei Tsa-schlössern dann einen Generalsch­lüssel. Nach Angaben des Schloss-hersteller­s Travel Sentry nutzen weltweit 55 Länder und 650 Flughäfen diesen, mit einem roten Diamant gekennzeic­hneten Standard der amerikanis­chen Transports­icherheits­behörde.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany