Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schwarzarbeit und Co.: Zoll leitet 87 Verfahren ein
Das Hauptzollamt Augsburg hat im vergangenen Jahr 87 Verfahren gegen Unternehmen in der Region eingeleitet, weil Mindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spät gezahlt wurden. Das teilt jetzt die Gewerkschaft IG BAU mit. Dabei verhängten die Beamten Bußgelder in Höhe von rund 674.000 Euro.
Die Gewerkschaft beruft sich bei ihren Informationen auf eine Erhebung des Bundesfinanzministeriums. Demnach entfielen alleine 32 Ordnungswidrigkeitsverfahren auf Baufirmen in der Region, gegen die Geldbußen von 139.000 Euro verhängt wurden.
„Die Zahlen zeigen, dass es viele Arbeitgeber mit der Bezahlung ihrer Beschäftigten nicht so genau nehmen. Das Risiko für schwarze Schafe, bei einer Kontrolle erwischt zu werden, ist noch immer zu gering“, so Michael Jäger, Ig-baubezirksvorsitzender. Seiner Ansicht nach werde die Arbeit, die auf die Zolleinheit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) zukommt, mehr. Grund sei unter anderem die Erhöhung des Mindestlohns ab Oktober auf zwölf Euro die Stunde. „Der Staat muss dann sicherstellen, dass die Beschäftigten den höheren Mindestlohn auch wirklich bekommen.“
Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums kontrollierte das Hauptzollamt Augsburg im vergangenen Jahr insgesamt 1.341 Unternehmen in der Region – 336 davon aus der Baubranche. Im Fokus standen neben Lohn-tricksereien insbesondere auch Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Steuerbetrug.
Insgesamt leiteten die Augsburger Zöllner hier 2.543 Strafverfahren ein.