Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Teilnehmer der Csd‰parade sollen verprügelt worden sein

Nach einem Umzug zum Christophe­r Street Day wurden am Wochenende offenbar mehrere Personen angegriffe­n und verprügelt. Die Polizei ermittelt.

- VON DANIELA DE HAEN UND JAN KANDZORA

Rund 3000 Menschen sind am Samstag bei einer Parade zum Christophe­r Street Day (CSD) durch die Augsburger Innenstadt gezogen, um für die Akzeptanz verschiede­ner Lebensentw­ürfe zu werben. Es war eine farbenfroh­e, fröhliche Parade, die nun aber von einer Nachricht des Vereins CSD Augsburg überschatt­et wird. In einem Instagram-beitrag wird von Angriffen auf mindestens zwei queere Personen berichtet.

Laut Sascha Vugrin, dem Vorsitzend­en des Vereins, soll es am Samstag gegen 16.30 Uhr am Rande des Königsplat­zes zu dem Zwischenfa­ll gekommen sein, wo es ein Rahmenprog­ramm zur Csd-parade gegeben hatte. Eine größere Gruppe von acht bis zehn Menschen, überwiegen­d Männer, soll Teilnehmer­innen und Teilnehmer der Parade beleidigt, bedrängt und Regenbogen­flaggen zerrissen haben, sagt Vugrin. Mindestens zwei Personen sollen verprügelt und getreten worden sein, als sie bereits am Boden lagen. Sie seien daraufhin ins Krankenhau­s gekommen, berichtet Vugrin, der mit einem Betroffene­n in Kontakt steht.

„Wir sind erschütter­t“, sagt der Vorsitzend­e des Vereins. „Dieser Vorfall zeigt umso mehr, dass wir für unsere Belange auf die Straße gehen müssen. Wir wollen gewaltfrei und gleichbere­chtigt leben und uns nicht verstecken, um sicher zu sein“, sagt Vugrin. In den Kommentare­n zu dem Instagram-posting berichten

Nach einer Parade zum Christophe­r Street Day in Augsburg soll es zu einem Angriff auf Teilnehmer gekommen sein.

weitere Teilnehmer­innen und Teilnehmer von Beleidigun­gen am Rande der Parade in Augsburg.

Die Polizei bestätigt auf Anfrage

unserer Redaktion, dass in einem Fall wegen Körperverl­etzung ermittelt werde, eine entspreche­nde Strafanzei­ge sei erstattet worden.

Die Hintergrün­de sind allerdings noch unklar, die Ermittlung­en richten sich derzeit gegen unbekannt. Der CSD Augsburg will nun am Samstag ab 12 Uhr am Königsplat­z eine Kundgebung gegen queerfeind­liche Gewalt abhalten.

Die Sozialfrak­tion im Augsburger Stadtrat hat die mutmaßlich­e Attacke in einer ersten Stellungna­hme verurteilt. Fraktionsv­orsitzende­r Florian Freund sagt, es habe körperlich­e und verbale Angriffe auf die Teilnehmer­innen und Teilnehmer gegeben, „die uns sprachlos machen und zutiefst erschütter­n“, die volle Solidaritä­t der Fraktion gelte den Betroffene­n und Gewaltopfe­rn. Der Vorfall mache deutlich, warum es den CSD, die tägliche Aufklärung­sarbeit und konsequent­e Solidaritä­t mit queeren Menschen brauche.

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Foto: Annette Zoepf

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