Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Radweg: Einen Versuch ist es wert
Der Fahrradweg in der Hermanstraße hat sich nach einem Jahr bewährt: Für den Fahrradverkehr sind die Radwege eine Verbesserung, der Fußverkehr profitiert auch, weil Radler und Radlerinnen nicht mehr auf dem Gehweg stadtauswärts unterwegs sind, und Behinderungen gibt es für den Autoverkehr auch nicht. Es sind Stellplätze für Autos weggefallen, aber sie wurden teils durch Stellplätze in der Ladehofstraße ersetzt.
Dass der Hermanstraßen-radweg dennoch kontrovers diskutiert wurde und wird, liegt zum einen daran, dass der Hermanfriedhof und seine Besucher und Besucherinnen Nachteile durch die neue Regelung haben. Die Argumente der Friedhofsverwaltung lassen sich durchaus hören. Die Parkdauer in der Ladehofstraße zu reduzieren, ist ein Anfang. Zum anderen ist die Hermanstraße auch ein Stück weit ein Symbol für den neuen verkehrspolitischen Kurs der Stadtregierung. Die Auswirkungen sind überschaubar, es geht aber eigentlich um etwas anderes: Wenn Straßenraum neu aufgeteilt wird, bekommen die einen mehr, die anderen zwangsläufig weniger. Das weckt Emotionen. Die Trennlinien laufen dabei keineswegs nur zwischen Auto und Rad, sondern auch zwischen Nahverkehr und Fußverkehr.
Mit den 100 Metern vor dem Kaiserhofknoten packt die Stadt jetzt ein heikles Wegstück an, das wohl schwierigste Stück Radweg in den vergangenen Jahrzehnten überhaupt. Einen Versuch ist es wert, weil die jetzige verschlungene Radverkehrsführung durch die Beethovenstraße nicht überzeugend ist. Mit dem Rechtsabbiegeverbot entschärft man die Lage am Kö für den Radweg-versuch, aber man wird schauen müssen, ob und wo an anderer Stelle Probleme auftauchen.
Deutlich wurde in der Sitzung am Mittwoch auch: Zwischen Baureferent Gerd Merkle und der Koalition tun sich gerade häufiger Risse auf. Die Diskussion über die Bezeichnung „autofreie“oder „autoarme“Maximilianstraße vor einigen Wochen war eher eine Posse, beim Thema Hermanstraßen-radweg wollte Schwarzgrün bei einem bedeutenden Thema etwas anderes als der Csu-referent.
Coronalage in Augsburg INFEKTIONEN
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Neue bestätigte Infektionen 5 55
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7Tageinzidenz (RKIWERT): 291,0 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner
● Aktuell positiv Getestete: 1740
● Todesfälle bisher: 668 (+3)
Quellen: Stadt, RKI; Stand: 22.6.22