Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ukraine wird Eubeitrittskandidat
Für Balkan-staaten gibt es hingegen keine gute Nachricht.
Brüssel Die Europäische Union hat die von Russland angegriffene Ukraine offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenommen. Zudem beschlossen Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Kollegen am Donnerstag bei einem Eu-gipfel, auch Moldau den Status eines Bewerberlandes zu gewähren, wie Ratspräsident Charles Michel mitteilte. Der Belgier sprach von einem „historischen Moment“. Eu-kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen kommentierte: „Heute ist ein guter Tag für Europa.“
Mit dem Schritt erkennt die EU die Anstrengungen der beiden Länder um eine Eu-beitrittsperspektive an und will ihnen Mut machen, den Weg entschlossen fortzuführen. Vor allem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt immer wieder eine solche Botschaft der EU eingefordert.
Zunehmend frustriert sind hingegen die ebenfalls auf einen EU-BEItritt hoffenden Westbalkanstaaten. Das Eu-land Bulgarien blockiert seit mehr als einem Jahr die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien, weil sich Nordmazedonien weigert, auf Forderungen zu den Themen Minderheiten, Geschichtsschreibung und Sprache einzugehen. Versuche, die Blockade rechtzeitig vor einem am Rande des Eu-gipfels organisierten Westbalkan-treffen zu lösen, scheiterten.