Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sturm kommt dem Stanley Cup immer näher

Zum 3:2-Sieg der Colorado Avalanche gegen Tampa Bay Lightning steuert der Augsburger eine Vorlage bei. Nur noch ein Erfolg fehlt dem Team aus Denver zum Nhl-triumph.

- VON MILAN SAKO

Tampa Der Job von Nico Sturm bei der Colorado Avalanche ist es in erster Linie, Tore zu verhindern. „Ich muss Bullys gewinnen, in Unterzahl stark spielen. Der Gegner muss immer das Gefühl haben, dass es schwer ist, gegen mich zu spielen, dass ich am Mann und am Puck bin. Es muss nerven, gegen mich zu spielen“, sagte der Stürmer des Nhlklubs vor kurzem im Interview mit unserer Redaktion. Ist der Job erledigt, sind Ausflüge nach vorne nicht verboten. Beim jüngsten 3:2-Erfolg nach Verlängeru­ng gegen die Tampa Bay Lightning war der Augsburger erfolgreic­h.

Vor dem entscheide­nden Treffer von Nazem Kadri ermöglicht­e Sturm mit seiner zweiten Vorlage in den Playoffs erst die Verlängeru­ng mit dem dann glückliche­n Ende für die Avalanche. Nach einem Abpraller von Tampa-torwart Andrej Wassilewsk­i hob Sturm den Puck mit der Rückhand ins Netz. Zunächst wurde der Treffer zum 2:2-Ausgleich Sturm gut geschriebe­n. In der Zeitlupe ist allerdings zu sehen, dass die Scheibe noch das Bein seines Teamkolleg­en Andrew Cogliano berührt und dann in die Maschen trudelt.

Zuvor hatten die Lightning nach nur 36 Sekunden durch Anthony Cirelli zum 1:0 getroffen. Nathan Mackinnon erzielte den Ausgleich, Victor Hedman brachte die Gastgeber ein zweites Mal in Führung. In der Verlängeru­ng hatte Wassilewsk­i im Tor der Lightning mehrere ganz starke Szenen, ehe er sich Kadri geschlagen geben musste. Das 3:2 am Mittwochab­end war der dritte Sieg

Die Teamkolleg­en freuen sich mit Nico Sturm (Zweiter von rechts) über den Treffer zum 2:2‰Ausgleich.

in der Finalserie um den Stanley Cup. Für die Meistersch­aft benötigt ein Team vier Erfolge.

Sturm ging nach dem Treffer auf die Knie und ballte die Faust. Für den 27-Jährigen war es ein Höhepunkt in den Play-offs. Über Wochen bleibt der Augsburger fokussiert, auch wenn er nicht immer im Kader gestanden war.

Der große Stanley-cup-favorit Colorado führt nun mit 3:1 in der

best-of-seven-serie, in der vier Siege nötig sind. Am Samstag hat die Mannschaft von Avalanche-trainer Jared Bednar die Möglichkei­t, die Serie zu beenden. Das fünfte Duell zwischen beiden Mannschaft­en steigt um 2 Uhr mitteleuro­päischer Zeit in Denver. Die Lightning haben in den vergangene­n beiden Jahren den Stanley Cup gewonnen und streben ihre insgesamt vierte Meistersch­aft in der National Hockey

League an. Colorado könnte immerhin zum dritten Mal Meister werden.

Für Nico Sturm würde der Traum eines jeden Eishockey-spielers wahr werden. Im vergangene­n Sommer hatte sich Sturm in der Eishalle in Haunstette­n südlich von Augsburg auf seine Arbeit in Nordamerik­a vorbereite­t. Ende Juni steht der Stürmer noch immer auf dem Eis. 85 Partien zunächst für die

Minnesota Wild und nun für Colorado hat Sturm in der laufenden Saison inzwischen in den Knochen, davon elf Play-off-einsätze.

Die Belastung für Körper und Geist ist enorm. Aber Momente wie jetzt in Spiel vier geben einen zusätzlich­en Schub. „Wenn man spürt, dass man zum Teamerfolg beitragen kann, macht die Arbeit auf dem Eis mehr Spaß“, sagte Nico Sturm vor kurzem.

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Foto: John Bazemore, dpa

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