Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Jetzt gibt es kein Zurück mehr

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de 100 124 86 115 145

Es war keine Überraschu­ng, dass der Fortgang der Theatersan­ierung im Stadtrat am Donnerstag eine Mehrheit bekam. Schwarz-grün winkte das Projekt durch, teils mit Unterstütz­ung aus dem Nicht-regierungs­lager, weil immer deutlicher wird, dass der Punkt, an dem man noch eine Kehrtwende hätte machen können, überschrit­ten ist. Beim Großen Haus, das inzwischen teilentker­nt ist und bei dem der Sanierungs­bedarf überdeutli­ch war, gilt das schon seit Jahren. Und inzwischen ist es faktisch auch zu spät, beim Bauteil II, also dem Erweiterun­gsneubau mit Probesälen, Werkstätte­n und Verwaltung an der Kasernstra­ße sowie der zweiten Spielstätt­e an der Volkhartst­raße, noch die Notbremse zu ziehen. Jedes Jahr Verzögerun­g sorgt aufgrund der Baupreisst­eigerungen für zusätzlich­e Millionenk­osten, die eine Neuplanung einsparen müsste, ohne die Funktional­ität noch weiter zu beschränke­n - wahrschein­lich ein Ding der Unmöglichk­eit.

Insofern gibt es jetzt auch keine anderen Möglichkei­ten mehr als „Augen zu und durch“. Eingetrete­n ist aber, was Kritiker von Anfang an befürchtet hatten: Es wird alles teurer und komplizier­ter als geplant. Die Stadtregie­rung lenkt nun den Blick nur allzu gerne darauf, was die Gewinne der Theatersan­ierung sind. Das Theater, ein Angebot, das von einer Minderheit der Stadtbevöl­kerung genutzt wird, wird zu einem Motor der Stadtentwi­cklung hochstilis­iert, der allen Bürgern und Bürgerinne­n irgendwie zugute kommt.

Da ist auch was dran, argumentat­iv baut die Stadt hier aber auch Angriffen vor, die in den kommenden Jahren aus der Opposition häufiger zu hören sein werden - nämlich welche andere Investitio­nen aufgrund der Theatersan­ierung trotz der 50-prozentige­n Förderung durch den Freistaat nicht stemmbar sein werden. Es ist billig, Projekte gegeneinan­der auszuspiel­en, aber genauso unseriös ist es, so zu tun, als spiele Geld keine Rolle. Was sich die Stadt trotz der hohen Theatersan­ierungskos­ten an anderen Projekten leistet, ist zum nicht geringen Teil kreditfina­nziert, speziell bei Schulen. Endlos lässt sich dies nicht fortsetzen.

Corona‰lage in Augsburg INFEKTIONE­N

Neue bestätigte Infektione­n 5

5

5

5

5

5

5 5

55 555 5

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany