Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Grünes Licht für Äffle und Pferdle
Tv-trickhelden sollen auf einer Stuttgarter Ampel leuchten.
Ihre Sketche? Darf man als affig bezeichnen. Ihre Witze? Fliegen so flach wie ein Hufeisen. Und genau dafür lieben die Menschen von Ulm bis Karlsruhe das ungleiche Paar: Äffle und Pferdle. Diese beiden Trickfiguren ließ der Zeichner Armin Lang ab den 60ern gemeinsam im Süddeutschen Rundfunk blödeln. Äffle und Pferdle, das war Nonsens in kurzen Clips, der Pausenfüller im Programm – der sich aber bald zur heißesten Marke des SR mauserte. Charmant dabei: Diese Tiere reden nicht. Sie schwätzen. Kostprobe? Äffle fährt im Auto an der Tanke vor und fiepst: „Was koschted denn oi Dropfa Benzin?“Das Pferdle in Tankwart-latzhose winkt ab: „Ha, nix!“– „Ha na kosch ma da Tank volldröpfla!“Wobei wir mit diesem Gag schon auf einer heißen, aktuellen Spur wären – die zu einer Ampel in Stuttgart führt.
Seit 2016 laufen Fans des Cartoon-duos Sturm. Denn: In anderen Städten werden Tv–ikonen dieser Klasse doch höchste Ehren zuteil. In Mainz leuchten sogar auf einer Verkehrsampel die Zdf-mainzelmännchen.
Eine Initiative begehrte auf und forderte mit Petition: Stuttgart braucht eine Äffleund-pferdle-ampel!
Es wurde ein langer Kampf: Äffle und Pferdle tanzten im Rathaus bei einem der Bürgermeister vor – der, kein Scherz, Wölfle hieß. Die Debatte ging im Landtagsausschuss weiter. Bis zum Erfolg: Am Arnulfklett-platz nahe Hauptbahnhof darf ab 23. Juli das Duo rot-grün leuchten.
Da zieht nicht nur der Ostberliner Ampelmann den Hut. In Bremen zieren schon die Stadtmusikanten ein Lichtsignal. In Augsburg regelt ein Puppenkisten-kasperl den Verkehr. Für Lokalkolorit macht man sich doch gerne zum Kasper, Äffle, H...ampelmännchen.