Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Wolf als Regulierer

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Zu „Bayern will Wolf an den Kragen“(Bayern) vom 22. Juni:

Jetzt hat sich die Bayerische Staatsregi­erung doch entschiede­n, dem Wolf an den Kragen zu gehen. Er soll zwar nicht abgeschoss­en, sondern nur „entnommen“werden. Abschießen klingt so brutal, „Entnahme“klingt da besser. Bei der ganzen Problemati­k um den Wolf ist zu bedenken, dass der Wolf das letzte Glied in der Nahrungske­tte ist. Er reguliert den übermäßige­n Bestand des Rot- und Rehwilds, er sorgt sich um den Bestand des Niederwild­s, weil er den Fuchsbesta­nd klein hält. Auch die unkontroll­ierte Vermehrung des Bibers wird gestoppt, denn auch diesem Nager geht er als Einziger an den Kragen. Wenn ich bedenke, welcher extreme Aufwand betrieben wird, den Wald klimaneutr­al umzubauen. Die Jungpflanz­en müssen mühselig mit Zäunen und sonstigen Plastikvor­richtungen vom Verbiss des Rotwilds geschützt werden. Ein Millionena­ufwand für die Bayerische­n Staatsfors­tbetriebe. Der Wolf erledigt das kostenlos. Die Entschädig­ung für getötetes Nutzvieh fällt da mit einigen tausend Euro nicht ins Gewicht.

Herbert Mommensohn, Kaufbeuren

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