Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Anklage im Finanzskandal?
Im Bistum Eichstätt geht es um Millionen
Eichstätt Der 2018 publik gewordene Finanzskandal im katholischen Bistum Eichstätt führt möglicherweise zu einem Prozess: Der Süddeutschen Zeitung zufolge will die Staatsanwaltschaft München II den früheren stellvertretenden Finanzdirektor, der kein Kleriker ist, und einen Ex-geschäftspartner vor Gericht bringen. Dabei soll es im Falle des Erstgenannten um den Vorwurf der Veruntreuung und Bestechlichkeit gehen, beim Zweitgenannten um Anstiftung zur Untreue und Bestechung. Dem Bericht nach weist der Anwalt des früheren Vize-finanzchefs die Vorwürfe zurück, der Verteidiger des Ex-geschäftspartners sei nicht erreichbar gewesen.
Die Staatsanwaltschaft München II erklärte auf Anfrage, „derzeit keine Stellung nehmen“zu wollen. Das Bistum Eichstätt teilte mit: Man vertraue auf die Arbeit der Ermittlungsbehörden und freue sich „über die offensichtlich anstehende gerichtliche Klärung und Aufarbeitung der Sachverhalte“. Ob eine mögliche Anklage zugelassen wird, entscheidet das Landgericht München II. Bei dem Finanzskandal geht es um dubiose Immobiliengeschäfte in den USA in Höhe von insgesamt rund 60 Millionen Dollar. Rund 18 Millionen Dollar sind bislang an das Bistum zurückgeflossen.